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Romantik Hotels: Was steckt hinter der neuen Wachstumsstrategie?

200 Hotels in Europa gehören der Vereinigung „Romantik Hotels & Restaurants“ an, darunter auch Schweizer Hotelbetriebe. Vergangene Woche fand in München der große Romantik-Kongress statt. Hotel Inside war am Kongress im „Vier Jahreszeiten“ dabei und sprach mit Thomas Edelkamp, Vorstandsvorsitzender der Gruppe, über die neue Wachstumsstrategie.

Thomas Edelkamp am Kongress in München.

Die Romantik Hotels und Restaurants haben an ihrem Kongress im Hotel «Vier Jahreszeiten Kempinski» in München den Strategieprozess „beyond 2025“ gestartet. „Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass Planungen mit mehr Ungewissheit verbunden sind als je zuvor“, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Edelkamp in München. „Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam beyond 2025 denken und uns damit beschäftigen, wo wir mit der Marke hinwollen.“
Nach einem Jahr ohne Mitglieder-Wachstum wolle die Kooperation die Expansion im kommenden Jahr mit Nachdruck verfolgen. Die Kooperation stelle alles auf den Prüfstand, die Kosten würden geprüft. 

„Unsere Aufgabe ist: Marke, Marke, Marke“

Thomas Edelkamp stellte in seinem Eröffnungsreferat fest: „Wir blicken auf ein gutes Jahr 2023 zurück und haben allen Grund, optimistisch in das Jahr 2024 zu gehen. Was wir jetzt angehen, sind Grundpfeiler, damit wir durch künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht aus der Bahn geworfen werden.“ Diese Themen gehörten fest zur Zukunft der Kooperation. Das Thema Nachhaltigkeit sei bereits im Kern der Marke – etwa mit Familienbetrieben und regionalen Strukturen – verankert. 

Romantik-Chef Edelkamp referiert am Kongress in München.

In diesem Jahr werde die Kooperation allerdings nicht zulegen und bei rund 200 Mitgliedern stagnieren. 2023 seien bereits 15 neue Hotels integriert worden, aber fünf Hotels hätten sich verabschiedet, am Ende des Jahres kämen noch einige Ausstiegskandidaten hinzu. Im kommenden Jahr nehme die Kooperation unter anderem Skandinavien ins Visier und wolle dort expandieren.

Worum kümmert sich die Marketingkooperation?

Thomas Edelkamp: „Unsere Aufgabe ist: Marke, Marke, Marke. Wir werden alles auf den Prüfstand stellen.“ Die Kosten würden geprüft, um möglichst viele Mittel für die Kommunikation bereitzustellen. Romantik will außerdem ein eigenes Online-Bewertungsmanagement aufbauen. Dort sollen auch Reviews einfließen, die direkt im Hotel abgegeben werden, denn diese würden meist besser ausfallen und sollten nicht verloren gehen.  

Als weiteres Ziel nannte Edelkamp: „Wir wollen einfacher werden.“ Manche Angebote der Kooperation seien wohl zu kompliziert, es seien zum Beispiel zu viele unterschiedliche Passwörter für die unterschiedlichen Zugänge nötig. 

Hier, im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski in München, fand der Romantik Kongress statt.

„Reisetrends kommen Romantik-Hotels entgegen“

Thomas Edelkamp verwies auf die komplexen Herausforderungen: Kriege, schleppende Konjunktur, schwieriges politisches Umfeld. Gleichzeitig gebe es aber auch Mutmacher: „Der Reisemarkt ist nicht eingebrochen. Im Kern geht es darum, dass wir das einmalige Erlebnis schaffen. Nur dann werden wir die 99 Prozent Weiterempfehlungsrate aufrechterhalten können.“

In diesem Zusammenhang ging Edelkamp auf die Reisetrends 2024 ein. Die Gäste würden individuelle, anspruchsvolle und flexible Angebote suchen. Zumindest die ersten beiden Punkte seien positiv für Romantik. Es gehe um Wellness, Kulinarik, Kultur und Reisen außerhalb der Saison. „Das kommt der Lage der allermeisten Romantik Hotels entgegen.“

Die mehr als 170 Teilnehmer saßen in einer 360-Grad-Bestuhlung um das Podium herum. Damit sollte der Rundumservice der Kooperation abgebildet werden. Es war der erste Kongress seit 2019.

Hinweis

Bitte beachten Sie die Hotel Inside-Umfrage mit Schweizer Romantik-Hoteliers am Kongress in München.

Thomas Edelkamp vor dem «Romantik Bus».

Wer ist Thomas Edelkamp?

Thomas Edelkamp ist seit Januar 2015 Vorstandsvorsitzender der Romantik Hotels & Restaurants AG. Die Kooperation vereinigt rund 200 Premiumhotels und mehr als 220 führende Restaurants in zehn Ländern Europas unter einer starken Marke. Zuvor war der gelernte Hotelkaufmann als Vice President Franchise Development und Mitglied der Geschäftsleitung bei Accor-Deutschland tätig. Hier gehörte die Markteinführung und Entwicklung Marke Ibis-Styles ebenso zu seinem Aufgabenbereich. Der mit einem Master of Business Administration in Zürich ausgezeichnete Edelkamp gilt als Vertriebs- und Marketingexperte der Hotellerie und positionierte ab 2001 die Ketten Novotel und Mercure erfolgreich in Deutschland. Als Verkaufsdirektor baute er ferner den ersten Multimarkenvertrieb von Accor in Deutschland auf. In der Branche bekannt ist Edelkamp zudem durch sein Engagement als Geschäftsführer der FIFA Worldcup Accommodation Services. Das Unternehmen organisierte zur Fußball-WM 2006 die Unterbringung von Millionen Gästen aus aller Welt sowie der Nationalmannschaften.

ROMANTIK HOTELS & RESTAURANTS

Romantik Hotels & Restaurants ist eine Kooperation mit fast 200 Mitgliedern in zehn Ländern Europas von Wellness-Häusern bis zu den Luxushotels von „Pearls by Romantik“. Über Partnerschaften mit les Collectionneurs in Frankreich, Secret Retreats in Asien und der Gondwana Collection in Namibia, bietet Romantik Reisenden ein Premium-Netzwerk, zu dem insgesamt 500 besondere Adressen gehören. Schwerpunkt ist die Marke und die Vermarktung der Hotels. Im Rahmen von E-Mail-Marketing gab es in diesem Jahr rund 2,12 Mio. Aussendungen. Das Loyalty-Programm zählt 23 000 Romantik Card-Mitglieder. Den Grundstein für die Hotel‐Kooperation legte Jens Diekmann, Unternehmensberater im Bereich der Hotellerie, Ende 1971 gemeinsam mit dem Gastronomen Alfred Mäder. Mit den inhabergeführten Mitgliedsbetrieben sollte Romantik Hotels & Restaurants ein Gegengewicht zur Kettenhotellerie sein. Seit 2015 ist Thomas Edelkamp Vorstandsvorsitzender. Rund drei Viertel der Mitglieder sitzen in der DACH-Region. Der durchschnittliche Jahresbeitrag liegt bei 12.000 Euro.

Bildlegende Hauptfoto: Thomas Edelkamp am Kongress in München.

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