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Weniger Studenten, rote Zahlen: Wird die Hotelfachschule Zürich geschlossen?

Was Hotelinsider schon seit Monaten befürchten, wird nun Wirklichkeit: Die Leitung der Hotelfachschule Zürich will den Schulbetrieb möglicherweise einstellen oder zumindest „massiv herunterfahren“. Wie die Boulevardzeitung „Blick“ berichtet, habe der Direktor der Schule, Fred Heinzelmann, die Studierenden am Dienstag über das „Aus“ informiert. Warum ist die 1925 gegründete Schule in Schieflage geraten?

Schuldirektor Fred Heinzelmann.

Im Jahr 2025 würde die Hotelfachschule Zürich (HFZ) ihr 100-jähriges Bestehen feiern – «doch statt die Korken knallen zu lassen, werden möglicherweise die Türen geschlossen», schreibt der Blick. Denn die 1925 gegründete HFZ stecke in «grossen finanziellen Schwierigkeiten.» Laut einer internen E-Mail, die Blick vorliegt, hat Hotelfachschul-Direktor Fred Heinzelmann die Studierenden am Dienstag über eine mögliche Schliessung des Betriebs informiert. Die Schule «schreibt seit einigen Jahren keine schwarzen Zahlen mehr», heisst es im Schreiben. Die HFZ erwäge deshalb den geordneten Rückzug ihrer Tätigkeit und starte nun ein Konsultationsverfahren. 

Studierende an der Hotelfachschule Zürich.

Der Mutterverband Gastrosuisse, zu dem die Hotelfachschule gehört, bestätigt auf Anfrage von Blick diese Information. «Es wird zurzeit ein geordneter Rückzug der Tätigkeit der Hotelfachschule Zürich über mehrere Jahre hinweg erwägt», schreibt ein Sprecher des Verbandes. 

In den letzten Jahren verzeichnete die HFZ stets Defizite – mit Tendenz nach unten. Im Geschäftsjahr 2021 resultierte ein Minus von 915’000 Franken. Im Jahr darauf erfolgte gar ein Verlust von über 2,1 Millionen Franken. Die Zahlen für das letzte Jahr liegen noch nicht öffentlich vor, dürften aber nicht rosig sein.

Rezeption der Hotelfachschule Zürich.

Der Grund für die steigenden Verluste sind rückläufige Erträge. «Und auch bei den Neuanmeldungen als wichtige Einnahmequelle scheint die Schule nicht vom Fleck zu kommen», so der Blick. In einer Medienmitteilung von Gastrosuisse von Anfang April heisst es: «Die Nachfrage stagniert seit einigen Jahren.» Als Massnahme beschloss die Präsidentenkonferenz vom 9. April, das Konzept der Hotelfachschule Zürich zu überprüfen. 

In der internen E-Mail heisst es: «Trotz vielfältiger Anstrengungen haben sich die Studierendenzahlen über die letzten Jahre nicht merklich verbessert und die Prognosen bleiben ungünstig.» Dies sei ein weiterer Grund, das Konsultationsverfahren zu eröffnen. Ziel dieses Verfahrens sei es, Lösungen zu finden, wie der Schulbetrieb weitergeführt werden kann.

Noch ist das definitive Ende also nicht Tatsache. Gastrosuisse betont: «Ein grosses Ziel dabei ist, dass angefangene Ausbildungen beendet werden können.» Auf weitere Prognosen möchte man sich nicht behaften. Klar ist, ein Entscheid fällt 2024. Ein Sprecher sagte gegenüber dem Blick: «Zukunftsweisende Weichen werden noch in diesem Jahr gestellt.»

Die Geschichte der HFZ

1891 erwarben die Stadt Zürich und die Gemeinde Enge das Landgut im Belvoirpark. 1925 wurde das „Belvoir“ dem Schweizerischen Wirteverband vermietet. Seit dieser Zeit befindet sich hier die Schweizerische Fachschule für das Gastgewerbe, wo sich Studierende aus aller Welt ausbilden lassen. 1980/81 wurde am Rande des Parks ein neues Schulgebäude erstellt und das Restaurant „Belvoirpark» renoviert. Das heutige stilgerechte Kleid erhielt das Restaurant zusammen mit der Modernisierung im rückwärtigen Bereich in den Jahren 1988/89.

Seit 2014 verfügt die Hotelfachschule an der Seestrasse 141 in einem neu errichteten Gebäude über modernste Infrastrukturen.

Am 1. April 2022 ändert die Belvoirpark Hotelfachschule HF offiziell ihren Namen und tritt als Hotelfachschule Zürich respektive HFZ auf. Dies begleitet von einem neuen visuellen Erscheinungsbild.

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