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Villa Castagnola Lugano: Wie finanziert man ein Grand Hotel in Familienbesitz?

Die Villa Castagnola in Lugano wurde 1880 erbaut. Sie liegt inmitten eines subtropischen Parks. Von den 72 Zimmern hat man direkte Sicht auf den See und den San Salvatore. Das Besondere: Die Villa Castagnola ist das einzige Luxushaus im Tessin, das noch in Familienbesitz ist – und von der Inhaberfamilie operativ geführt wird. Hotel Inside wollte wissen: Wie lässt sich mit einem Grand Hotel im Tessin gutes Geld verdienen – ohne Gönner oder Hotelkette im Hintergrund?

Eingang zur Villa.

Ich gebe es offen zu: Das Grand Hotel Villa Castagnola gehört zu meinen Lieblingshotels in der Schweiz. Der wunderbare Park mit Skulpturen von Ivo Soldini, die subtropischen Pflanzen, Sträucher und Bäume, der Palmengarten, die Bananenplantage – ja, und die fantastische Sicht auf den See und das Wahrzeichen von Lugano, den San Salvatore. Kein anderes Luxushaus in Lugano bietet mir eine solch reizvolle mediterrane Umgebung.

Hotelpark.

Und erst das Innere der Villa: Die alte Bibliothek, das Spielzimmer mit Porträts aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die Hotelhalle mit dem großen Kamin, wo auch Feste und feierliche Bankette gefeiert werden – oder nachmittags der „High Tea“ zelebriert wird. Alte Kronleuchter, historische Wandteppiche und asiatisches Porzellan sorgen hier für eine Atmosphäre, die ich nur in der Villa Castagnola so vorfinde.

Kamin-Halle.

Oder die alte „englische“ Bar, wo ich mich eher in einem britischen Schloss oder Landhaus fühle. Klassischer Service, Pianist im Hintergrund, leichter Jazz. Grand Hotellerie pur. Daneben die großen Restauranträume, wo auch das Frühstück geboten wird. „Alte Schule“, stilvoll aufgedeckte Tische, altes Hotelsilber, Kellner in „Uniform“, so wie vor hundert Jahren.
Man fühlt sich als Gast in einer Zeit um 1890 bis 1920. Das ausschweifende Leben des Jugendstils. Cocktail an der Bar, Dinner im „Le Relais“ – es fehlt einzig der große Ballsaal, wo nach dem Abendessen der Salonorchester spielt… War das nicht Marlene Dietrich da drüben am runden Tisch?

Le Bar.

Ja, es gibt in Schweizer Luxushäusern exklusivere Zimmer und Suiten. Gewisse Räume in der Villa Castagnola – vor allem die Badezimmer – sind in die Jahre gekommen. Aber das ist nur Infrastruktur – und demzufolge für den Castagnola-Liebhaber und Stammgast wenig relevant. Entscheidend in der Villa sind die „menschlichen Aspekte“, wie Hotelier Ivan Zorloni sagt. „Der Gast soll hier das Gefühl haben, in einer privaten Villa bei Freunden zu sein.“

Ivan Zorloni.

Das Hotel

Eigentlich bietet die Villa Castagnola dem Gast (fast) alles, was er in einem Luxushaus erwarten darf: drei verschiedene Restaurants (darunter ein Fine Dining-Lokal, 16 Punkte), eine Wellnessoase mit Saunen, Whirlpool, Gym/Fitness, Beauty, Massagen und einem Hallenschwimmbad, wo man richtig schwimmen kann (15 x 6 Meter). Und eine weitere Besonderheit, die kein anderes Luxushaus in Lugano bieten kann: Dem Gast steht ein „Beach Club“ direkt am See zur Verfügung. Von hier aus sind auch Bootsfahrten oder Segeltrips auf dem Luganersee möglich. Nicht zu vergessen die eigene Tennisanlage im Park.

Die Geschichte

Villa Castagnola um 1885.

1880 als Wohnsitz der Familie Von Ritter, russischen Adeligen, erbaut, wurde die Villa Castagnola im Jahr 1885 von einem jungen Schweizer Ehepaar aus der Luzerner Familie Schnyder von Wartensee gekauft und in ein Hotel umgewandelt. 1982 wurde das Anwesen von der Tessiner Familie Garzoni aus Lugano erworben. Die Familie ließ Hotel aufwendig renovieren, um der Villa wieder ihren früheren Glanz – kombiniert mit modernstem Komfort – zurückzugeben. Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen, sondern bis ins kleinste Detail dafür gesorgt, dass sich die Gäste in diesem «Privatquartier» wohlfühlen. Die verschiedenen Gesellschaftsräume sind mit Kunstobjekten ausgestattet: im Salone Camino die Tapisserie (Gobelin d’Aubusson) aus dem 17. Jahrhundert, Werke italienischer Meister im Sala Bridge und flämische Meister im Sala Colonne.
Im Verlauf seiner langen Tradition hat sich das Grand Hotel Villa Castagnola zum Ferienziel für den Adel, für Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, Bankiers, Künstler und Schriftsteller entwickelt, die in einer diskreten und kultivierten Umgebung Privatsphäre und Ruhe suchen.

Hotelier Ivan Zorloni mit seiner Frau (aus der Inhaberfamilie Garzoni).

Heute zieht die Villa Kundschaft aus aller Welt an, auch jüngere Gäste. Die Villa Castagnola ist Mitglied der Marketingorganisation „Small Luxury Hotels“.

www.villacastagnola.com

Hotel Broschüre Villa Castagnola (PDF)

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