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Reports Schweiz

Was erhoffen Sie sich vom Schweizer Markt, Herr Wendl?

Jufa ist die grösste Familien-Hotelgruppe Österreichs und betreibt aktuell 65 Familienhotels in Österreich, Deutschland, Ungarn und Liechtenstein. Die Gruppe generiert jährlich rund 1,6 Millionen Logiernächte. Vor zwei Jahren eröffnete Jufa-Gründer und CEO Gerhard Wendl das erste Jufa-Hotel in der Schweiz. Wer und was steckt hinter der Jufa-Hotelgruppe? Wie läuft das erste Schweizer Jufa-Hotel in Savognin (GR)?

Jufa Hotel in Savognin, Graubünden.

Hotel Inside-Publizist Hans R. Amrein sprach mit Jufa-Gründer und CEO Gerhard Wendl über das Jufa-Hotel in Savognin (GR), Wachstumspläne, Geschäftsmodell, Positionierung und die weitere Expansion der Jufa-Gruppe in der Schweiz:

Hintergründe zur Jufa-Hotelgruppe

Die Jufa-Hotelgruppe gab ihren Einstand in der Schweiz vor zwei Jahren – genauer gesagt in Savognin (GR). Der komplett aus lokalem Fichtenholz erstellte Elementbau mit 72 Zimmern ist als «erschwingliches Familienhotel» im 3-Sterne-Superior-Bereich positioniert. Eröffnet wurde das Jufa-Hotel im Bündnerland am 18. Juni 2021

Fragen an Gerhard Wendl

Was steckt hinter der Abkürzung «JUFA»? Woher kommt der Markenname?

Im Hintergrund steht unsere Historie rund um Jugend und Familie. Jugend steht für «JU», Familie für «FA».
Dieser Brand steht also noch immer für Familie und mehr denn je für die andere Art des Tourismus, unkonventionell, regional, vielfältig, eben für Tourismus mit Augenmass.

Hinter der JUFA-Hotelgruppe steckt eine gemeinnützige Stiftung. Ist es Ihr Ziel, mit den 65 Hotels Geld zu verdienen?

Wir sind – trotz und vielleicht auch wegen unserer Herkunft und unserer Eigentümerstruktur – ein wirtschaftliches Unternehmen. Soziales Engagement, regionales Bewusstsein und wirtschaftlicher Erfolg schliessen sich nicht aus.

Sie betreiben JUFA-Hotels in Deutschland, Österreich, Ungarn und dem Fürstentum Liechtenstein. Was erhoffen Sie sich vom Schweizer Markt?

Die Schweiz als Urlaubsland, die Schweizer Gäste und unsere Urlaubsidee passen perfekt zusammen. Wir positionieren uns im 3-Sterne- und 4-Sterne-Segment und glauben, damit eine Lücke zwischen 5-Sterne-Angeboten und Privatzimmervermietern zu treffen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Idee von Ferien – regional, leistbar, aber trotzdem mit guter Qualität – sowohl am Inlandsmarkt als auch für den deutschen Gast interessant sein wird.  

Warum wagen Sie den Schweizer Markteintritt ausgerechnet in einer touristischen B-Destination, nämlich in Savognin?

Savognin ist ein von uns bewusst gewählter Standort. Für uns ist es wichtig, Potenziale zu erkennen und Standorte zu finden, die zu unserem Familienschwerpunkt passen. Savognin bietet mit seiner natürlichen Angebotsvielfalt genau die Potenziale, die wir suchen. Dazu haben wir hier viele regionale Partner auf Augenhöhe gefunden. Zudem ist Savognin schon jetzt eine Inlands-Familiendestination und ermöglicht eine ganzjährige Auslastung.

Haben Sie die Absicht, in der Schweiz weitere JUFA-Hotels zu eröffnen?

Es gibt in der Schweiz interessante Regionen oder auch Städte, wo unsere Hotelidee gut hinpassen könnte. Konkrete Gespräche mit möglichen Partnern gibt es aber derzeit noch nicht. Wobei wir weitere Standorte in der Schweiz anstreben.

Wie würden Sie die Positionierung Ihrer Hotels umschreiben? Worin unterschieden Sie sich deutlich von Ihren Mitbewerbern?

Jufa-Hotels sind wahrscheinlich das «unkomplizierteste Ferienprodukt Europas» – mit sehr guten Standards, regional eingebunden und mit grosszügigen Erlebnismöglichkeiten für Kinder und ältere Feriengäste. Wir bieten 3-Sterne-Preise bei 4-Sterne-Qualität.

Im Fokus Ihrer Hotels stehen Familien, Kinder, Jugendliche, Schulen und Vereine. Ist ein JUFA-Hotel so etwas wie eine komfortable und weiterentwickelte Jugendherberge?

Wir wissen, was Familien wollen und bieten hier als Marktführer im österreichischen Familien- und Gruppenreisesegment ein Angebot. das sich bestens bewährt hat. So wie auch die Ferienansprüche von Familien stets steigen, so steigt auch unsere Qualität ständig. Mit unseren Standorten in Hamburg, direkt in der Hafen-City, oder in Wien und Salzburg, hat sich für uns gezeigt, dass unsere Hotelidee sowohl in AAA-Regionen und Standorten, sowohl in Städten und in kleineren Regionen funktioniert.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihrem Hotelkonzept an?

Regionale und touristische Vielfalt sind bei uns Trumpf. Genau diese Vielfalt trifft auch auf unsere Zielgruppen zu. Wir haben Konzepte und Ideen entwickelt, die natürlich den Hauptfokus auf die Familie richten. Wobei wir den Begriff Familie vom Pärchen bis zur Grossmutter mit Enkel spannen. Dazu kommt, dass durch unsere Zimmer und Preisgestaltung sich auch Gruppen und Vereine bei uns wohl fühlen. Unser Bekenntnis lautet: «Offen für alle».

Offensichtlich gibt es so etwas wie eine «Jufa-Fan-Gemeinde», denn die Weiterempfehlungsrate z.B. auf Holiday-Check ist sehr hoch und beträgt über 95 Prozent. Wie schaffen Sie das?

Am Ende ist es unsere gelebte Hotelidee und eine versprochene Qualität, die wir seit über 30 Jahren immer wieder aufs Neue in jedem der nun 65 Standorte liefern. Wir wollen nicht auf Trends aufspringen, sondern Trends kreieren. Wir sind nicht regional und nachhaltig geworden, weil das jetzt gerade «im Trend» liegt!
Den ersten «Fair Trade Kaffee» gab es in einem Jufa-Hotel vor mehr als 20 Jahren. Seit 1991 werden ein Grossteil unserer Möbel von einer integrativen Werkstätte in Österreich produziert. Letztendlich hat unser Erfolg viel mit unseren Werten, der Wertschätzung gegenüber den Standortregionen und den Menschen zu tun.  
Den ersten «Fair Trade Kaffee» gab es in einem Jufa-Hotel vor mehr als 20 Jahren. Seit 1991 werden ein Grossteil unserer Möbel von einer integrativen Werkstätte in Österreich produziert. Letztendlich hat unser Erfolg viel mit unseren Werten, der Wertschätzung gegenüber den Standortregionen und den Menschen zu tun.  

Wer besitzt die Hotelimmobilien?

Am Ende der Kette gehören die Immobilien zum grössten Teil einer gemeinnützigen Stiftung, aufgeteilt in Länder-GmbHs. Bei gut 75 Prozent der Hotels sind wir auch Eigentümer der Immobilie, die restlichen 25 Prozent sind Investorenprojekte, wo wir Betreiber sind.

Nach welchem Geschäfts- und Betreibermodell führen Sie die Hotels?

Wir haben ausschließlich langfristige Pacht- und Betreibermodelle und sind auch stolz, dass wir in 30 Jahren noch keinen Standort aufgegeben haben.

Ist Ihre Hotelgruppe rentabel? Oder anders gefragt: Verdienen Sie operativ Geld mit Ihren 60 Häusern?

Ohne operatives Ergebnis wäre eine Entwicklung von drei auf 65 Hotels in 30 Jahren nicht möglich gewesen.

Wo steht die Jufa-Hotelgruppe in zehn Jahren?

Wenn man das so genau sagen könnte…Ich bin sicher, dass der Tourismus gerade im zentraleuropäischen Raum wieder und weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Gerhard Wendl vor dem Jufa-City-Hotel in Graz (Österreich).

Jufa-Hotels in Kürze

Jufa ist die grösste Familien-Hotelgruppe Österreichs.

Gründer und Geschäftsführer Gerhard Wendl hat die Jufa Hotels innerhalb von 30 Jahren zu einer der erfolgreichsten Hotelgruppen in DACH-Raum aufgebaut. Mittlerweile zählen über 65 Familienhotels in Österreich, Deutschland, Ungarn und Liechtenstein zum Jufa-Portfolio, die jährlich rund 1,6 Millionen Logiernächte generieren. Viele der Immobilien sind im Besitz einer gemeinnützigen Stiftung, einige gehören privaten Investoren. Die Jufa Holding GmbHist die Dachorganisation, welche zentrale Leitlinien, Qualitätsstandards und das Marketing der Jufa-Gruppe vorgibt und Eigentümer oder Miteigentümer der Betriebsgesellschaften ist.
Der gemeinnützige Hintergrund der Jufa-Idee ist historisch entstanden und spiegelt sich heute im Jufa-Leitbild und einer nachhaltigen Unternehmensphilosophie wider. Der Fimenhauptsitz befindet sich in Graz.

www.jufahotels.com

Bildlegende Hauptfoto: Gerhard Wendl, Gründer und CEO der Jufa-Hotelgruppe.

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