Der Hospitality Summit 2024 gehört bereits wieder der Vergangenheit an. Kurz: Es war einmal mehr ein toller, informativer und gut organisierter Branchen-Event. Rund 1500 Hotel- und Tourismusexponenten trafen sich in den Industriehallen von Zürich-Oerlikon. Es wurde diskutiert, debattiert und spekuliert – über fast alle relevanten Herausforderungen der Hospitality-Industrie, wobei das eidgenössische Gastgewerbe einmal mehr klar im Fokus des Events stand.
Ein prominenter und weltweit erfahrener Hotelier, mit dem ich am Summit ein spannendes Gespräch über die Trends der Branche führte, bringt es auf den Punkt: «Mir fehlt an diesem Anlass ganz einfach die globale oder internationale Perspektive. Fast alles dreht sich um die Schweizer Hotelszene – oder wird aus schweizerischer Optik beleuchtet.»
Es wäre in der Tat eine markante Bereicherung für den Hospitality Summit, wenn vermehrt renommierte Redner und Expertinnen auftreten und so etwas wie eine «externe Aussenoptik» einbringen würden. Vereinzelt haben es die Organisatoren in den letzten drei Jahren geschafft, einen Accor-Manager aus Frankreich oder (2024) Marco Nussbaum (Prizeotel-Gründer) aus Deutschland einzufliegen. Schön und gut, aber das reicht nicht. «Out oft he Box», über den Tellerrand hinausdenken, ungewöhnliche, auch branchenfremde, kreative Inputs oder Innovationen einbringen…
Ich hatte die Ehre, mehrere Gespräche und Interviews mit Sébastien Bazin, CEO und Präsident von Accor, dem grössten Hotelkonzern Europas und der grössten Hotelgruppe der Schweiz, zu führen. Und ich sage Ihnen: Der Mann hat Charisma, er ist witzig, kritisch, kreativ und höchst kompetent. Und er kann reden! Wer wissen will, wie Hospitality in zehn oder zwanzig Jahren funktioniert, sollte Monsieur Bazin aufmerksam zuhören – er wird eine Menge lernen!
Würde Sébastien Bazin am Hospitality Summit als Keynote Speaker auftreten? Ja, klar! Ich habe aus Accor-Kreisen erfahren, dass der Konzernchef aus Paris «sehr gerne mal in der Schweiz zu den Hoteliers sprechen» würde. Nur: Man müsste den Accor-Chef bereits jetzt kontaktieren…
Oder wie wär’s mit Marriott-Konzernchef Anthony Capuano? Marriott ist mit 8700 Hotels und 1,6 Millionen Zimmern die größte Hotelgruppe der Welt. Es wäre in der Tat spannend zu erfahren, wie Mr. Capuano die Zukunft der Branche sieht – und wie er unsere Hotellerie beurteilt…
Daneben gäbe es noch international renommierte IT-Experten von Google & Co., oder Hospitality-Insider, die mit Distanz und kritisch-konstruktiv auf die Schweizer Hotellerie blicken. Der Hospitality Summit 2025 (18. und 19. Juni) lässt grüßen!
Highlight des diesjährigen Hospitality-Kongresses (nach deutschem Vorbild, übrigens) war für mich die Gala am Mittwochabend, wo die «Hoteliers des Jahres» (Patrick und Claudio Dietrich vom Waldhaus Sils) geehrt wurden. Und Claudia Züllig vom Schweizerhof Lenzerheide erhielt den «Special Award» für «besondere Leistungen in der Berufsbildung». Ein toller Abend! Viele gute Gespräche, gutes Essen, ein People-Anlass, wie ihn die Hoteliers lieben…
Apropos Fachaward: Vielleicht ist es Ihnen in den letzten Jahren auch schon aufgefallen. Kurz nach Bekanntgabe des «Hotelier des Jahres» erscheinen auf Facebook und LinkedIn kuriose, unwahre, zynische und rufschädigende Posts bzw. Kommentare, die mit dem Anlass direkt überhaupt nichts zu tun haben. Einige Hoteliers sehen das und sind irritiert, wenn sie die Hintergründe dieser jahrelangen Intrige nicht kennen. Diejenigen, die einigermassen informiert sind, reagieren mit Kopfschütteln und Unverständnis.
PS: Da versucht eine Person (kein Roboter und auch nicht künstliche Intelligenz) die Initianten von «Hotelier des Jahres» in ein komplett falsches, ehrverletzendes «Licht» zu stellen.
Wenn Sie mehr zu dieser traurigen Intrige wissen wollen, wenden Sie sich an die Betroffenen. Und vor allem: Lassen Sie sich nicht irritieren!
Hans R. Amrein
Publizist & Gesellschafter