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Housekeeping: Das sind die 10 Todsünden!

Der Bereich Housekeeping wird in vielen Schweizer Hotels oft sträflich vernachlässigt. Der Hotelier kümmert sich persönlich um Service, Gastronomie, Spa, Garten und Design, doch das Housekeeping ist ihm egal. Das darf nicht sein, findet die Housekeeping-Expertin Pia Funcke. Und das sind die 10 Todsünden, die Hoteliers im Housekeeping begehen…

1. Mangelnder Informationsfluss

Die Zimmerfrauen erhalten viele wichtige Informationen vom und über den Gast. Oft bleiben diese Infos bei ihnen oder gehen vergessen. Welcher Gast wäre nicht überrascht, wenn er bei seinem nächsten Aufenthalt den Wunsch als besondere Aufmerksamkeit bereits erfüllt hätte? Der Gast wird dies nicht mehr vergessen und bestimmt weitererzählen.

Lösungsansatz: Der Hotelier sollte einen Anreiz dafür schaffen, Informationen weiterzugeben (Lob, Ernennung „Mitarbeiter des Monats“ etc.). Auf jeden Fall sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, wo die Housekeeping-Mitarbeiter ihre Informationen eintragen können. Auch einfache Mittel, wie Post-it-Zettel oder Notizbücher tun dabei ihren Dienst. Erwähnen Sie es gegenüber dem Gast beim Check-in!

2. Mangelnde Ordnung während der Arbeit führt zu Zeitverlust

Das schnelle Arbeiten im Housekeeping führt oft zu chaotischen Zuständen. Es herrscht Unordnung auf den Zimmeretagen.

Lösungsansatz: Es gibt heute viele gute Systeme, zum Beispiel Wagen und Körbe mit Einteilungen und in verschiedensten Varianten und Grössen, die sich für lange und enge Korridore mit und ohne Treppen sehr gut eignen. Schaffen Sie zusammen mit den Hausdamen und Zimmermädchen das richtige und passende System, das Ordnung und Übersicht garantiert. Denn dieses System ermöglicht ein effektives, konzentriertes Arbeiten.

3. Fehlende Schulungen

Putzen kann jeder oder jede – das ist die Meinung vieler Hoteliers.

Lösungsansatz: Mit den heutigen, sensiblen Materialien und der Vielfalt der Produkte ist das Reinigen und Pflegen für jede Zimmerfrau eine grosse Herausforderung. Setzen Sie Ziele für Schulungen, die Ihnen am dringendsten erscheinen und organisieren Sie eine Fachperson für die Durchführung der Housekeeping-Kurse oder Workshops.

4. Die Mitarbeitenden werden im Schnellverfahren eingestellt

Oft reicht dem Hotelier das Wissen, dass die neue Housekeeping-Person (sprich Zimmermädchen) „etwas Erfahrung“ mitbringt.

Lösungsansatz: Machen Sie auch für die Mitarbeitenden auf der Etage eine Stellenbeschreibung. Stellen Sie einen Fragekatalog für die Bewerber zusammen. Zudem sollten die Bewerber Probearbeiten ausführen. So wie im ganzen Hotel, gilt auch auf der Etage: Sie müssen die richtigen und passenden Mitarbeitenden haben!

5. Mit ungelernten Mitarbeitern wird selten über ihre Qualifikation gesprochen

Viele Mitarbeitende arbeiten jahrelang im gleichen Hotel – ohne je ein ausführlicheres Feedback zu erhalten.

Lösungsansatz: Gestalten Sie ein einfaches Formular mit den wichtigsten Punkten für die Arbeit auf der Etage. Das Papier gilt als Gesprächsgrundlage. Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche – und legen Sie konkrete Ziele fest. Erreicht der Mitarbeitende die Ziele? Erreicht er sie nicht? Weitere Gespräche drängen sich in jedem Fall auf.

6. Zu hohe Material- und Produktkosten

Es sind zu viele verschiedene Reinigungsmittel und Materialien im Einsatz, viele Reinigungsmaschinen stehen unproduktiv in den Lagern.

Lösungsansatz: Konzentrieren Sie sich auf ein paar wenige, aber für Ihr Hotel richtige Produkte und Materialien. Achten sie darauf, dass richtig dosiert wird! Vielleicht könnten Sie mit einer Dosieranlage arbeiten. Schulen Sie – oder eine Fachperson – den richtigen Einsatz der Mittel und der Materialien. Es macht auch Sinn, die Reinigungsmaschinen entsprechend effizient einzusetzen, denn sie sind kräfte- und zeitsparend.

7. Die Mitarbeitenden sind oft in den Randstunden unproduktiv

Die Zeit nach der Arbeit auf der Etage oder in der Lingerie wird oft nicht optimal genutzt.

Lösungsansatz: Erstellen Sie für diese Zeiträume einen genauen Plan mit allen periodischen Reinigungsarbeiten – und verteilen Sie diese Arbeiten auf die Tage eines Monats. Diese Zeiten können auch für das Erstellen von Ordnung oder Mise en Place für den nächsten Tag genutzt werden.

8. Zu hohe Waschkosten – und ein grosser Wäscheverschleiss

Entweder der falsche Einsatz eines Waschmittels, das falsche Dosieren, zu viel Wäsche in der Trommel und/oder der Einsatz von Javel in der Kombination mit unsachgemässem Mangen. Fazit: Ihre Wäsche wird ruiniert!

Lösungsansatz: Setzten Sie beim Waschvorgang das Gewicht (Waage) oder die Stückzahl für eine Trommelfüllung fest. Wenn alle Mitarbeiter waschen, denken Sie über eine Dosieranlage nach. Ansonsten bringen Sie in der Lingerie eine detaillierte, aber einfache Liste für den Waschmitteleinsatz und für das Dosieren an. Verbieten Sie Javel und setzen Sie ein Ersatzprodukt ein. Schulen Sie das Mangen der Wäsche.

9. Oft wird ein Gästezimmer ohne erkennbares Zeichen betreten

Oft wissen die Housekeeping-Mitarbeitenden nicht genau, wie sie sich am Morgen beim Betreten eines Gästezimmers verhalten müssen.

Lösungsansatz: Üben Sie das genaue Vorgehen, vor allem den Zeitpunkt und die Vorgehensweise – auch sprachlich. Sagen Sie, wie Sie es gerne hätten. Dies muss geübt werden!

10. Das Housekeeping ist meist ein Stiefkind in der Hotellerie

Oft ist der Hotelier zufrieden, wenn die Gäste nicht reklamieren und es den Housekeeping-Mitarbeitenden gelingt, das Tagesziel zu erreichen.

Lösungsansatz: Seien Sie sich bewusst, dass von der Qualität der Arbeit im Housekeeping der Ruf Ihres Hotels abhängt! Sorgen Sie vor, indem Sie sich um das Geschehen auf der Etage kümmern. So erhalten Sie das Verständnis für diese anspruchsvolle Arbeit.

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