London, Paris und Istanbul sind die größten Tourismusstädte Europas. Doch auf Rang 4 folgt Berlin mit über 30 Millionen Übernachtungen im Jahr und 730 Beherbergungsbetrieben. Hotel Inside wollte wissen: Wie entwickelt sich der Hotelmarkt Berlin? Was macht die Berliner Hospitality-Szene besonders attraktiv? Teil 01 des Reports: Zahlen und Fakten zu Tourismus und Hotellerie in Berlin.

Wer nach Berlin kommt, den erwartet eine Weltstadt voller Attraktionen und Erlebnisse. Und es gibt noch viel mehr zu entdecken als die touristischen Hotspots wie Brandenburger Tor, Zoo, Berliner Philharmonie und Tiergarten: Auch die Berliner Hotel- und Gastronomieszene ist einzigartig. Exklusiv, kurios, traditionell oder cool – «schon die Hotels der Stadt sind eine Reise wert», so «Berlin Tourismus» in einer Werbekampagne. Was zeichnet den Berliner Hotelmarkt aus? Was sind die Besonderheiten? Wie innovativ und kreativ sind Berliner Hoteliers tatsächlich? Leidet die Hotellerie in Berlin nach wie vor unter Überkapazitäten und Preisdumping?

Hier die aktuellen Zahlen & Fakten zum Berliner Hotel- und Tourismusmarkt (2024):
Im vergangenen Jahr zählte Berlin mehr als 730 Beherbergungsbetriebe. Gemeinsam ergeben sie einen der weltweit modernsten Hotelmärkte. Die Branche gilt als kreativ und innovativ, so wie die deutsche Metropole selbst. Individualität steht laut «Berlin Tourismus» hoch im Kurs, und Nachhaltigkeit gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Das alles kommt zusammen mit Berliner Geschichte und Szene. Vom schicken Charlottenburg bis zum hippen Friedrichshain – die Hotels sind so verschieden wie die Kieze, in denen sie stehen. Typisch Berlin.

- Die Zahl der Übernachtungen stieg 2024 um 3,4 Prozent auf 30,6 Millionen.
- 12,7 Millionen Gäste besuchten 2024 die Stadt, ein Plus von 5,2 Prozent.
- Der Anteil der internationalen Gäste stieg auf 42 Prozent: Großbritannien, USA und die Niederlande sind unter den Top-Herkunftsländern.

Zum ersten Mal seit 2019 verzeichnete die Berlin 2024 wieder mehr als 30 Millionen Übernachtungen im Jahr. Die Zahl der Gäste in den 725 Beherbergungsbetrieben der Stadt stieg um 5,2 Prozent auf 12,7 Millionen. Dies geht aus der Bilanz des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg hervor.
Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sagt zu den Rekordzahlen 2024: „Wir haben geschafft, was wir uns vorgenommen haben: die 30-Millionen-Marke bei den Übernachtungen im Jahr 2024 ist geknackt worden. 12,7 Millionen Gäste und über 30,6 Millionen Übernachtungen im vergangenen Jahr zeigen, dass unsere Stadt auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten als Reisedestination und Veranstaltungsort attraktiv ist. Berlin zieht Gäste aus dem In- und Ausland an. Das liegt nicht zuletzt auch an dem umfangreichen Angebot führender Messen, Kongresse und Top-Veranstaltungen.“

Burkhard Kieker, Geschäftsführer von Visit-Berlin (Tourismusorganisation), betont: „Berlin ist gemeinsam mit London und Paris der Magnet Europas für Städte- und Kulturtourismus. Auch 2025 wollen wir mit unseren vielen Partnern der Berliner Visitor Economy zu den besten Gastgebern des Kontinents gehören.“

Jede siebente internationale Übernachtung in Deutschland entfällt auf Berlin
42 Prozent der Berlin-Besucher sind internationale Gäste. Ihre Zahl stieg 2024 um mehr als zehn Prozent auf rund 4,7 Millionen. Die internationalen Gäste nächtigten 12,8 Millionen Mal in der Stadt (plus 7,3 Prozent). Deutschlandweit wurden 85,3 Millionen Übernachtungen gezählt, somit entfällt jede siebente Übernachtung eines internationalen Gastes auf Berlin.
Im Jahr 2024 kamen die meisten ausländischen Gäste aus Großbritannien (1,4 Millionen Übernachtungen, +11 Prozent), den Niederlanden (930.000 Übernachtungen, +10,3 Prozent gegenüber 2023), Italien (747.000 Übernachtungen, +17,2 Prozent), Spanien (733.000 Übernachtungen, +14 Prozent) und Polen (633.500 Übernachtungen, +4,4 Prozent). Aus Übersee begrüßte Berlin wieder sehr viele US-Amerikaner (1,3 Millionen Übernachtungen, +10,1 Prozent). Positiv entwickelten sich auch die Gästezahlen aus China (+38 Prozent) und Indien (+26 Prozent).

Berlins Gäste schätzen Kunst und Kultur und reisen häufig mit der Bahn
Hauptgründe für einen Besuch in Berlin sind die Sehenswürdigkeiten, das Kunst- und Kulturangebot sowie die Vielfalt der Stadt. Das belegt eine neue Auswertung des „Qualitätsmonitor Deutschlandtourismus für 2023/2024“, in dem umfangreiche Daten zum Reiseverhalten von Berlin-Besuchern erhoben werden. Der Untersuchung zufolge ist der Berlin-Gast im Durchschnitt 40,3 Jahre alt und damit deutlich jünger als der deutsche Durchschnitt (44 Jahre). Die größten Altersgruppen der Berlin-Reisenden sind die 20- bis 29- und 30- bis 39-Jährigen. Deutsche Gäste kommen vorrangig aus Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.

Mehr als die Hälfte (54%) der deutschen Berlin-Besucher – und damit drei Prozent mehr als im vorherigen Erhebungszeitraum 2021/2022 – reisen mit der Bahn an. Bei den internationalen Gästen sind es 41 Prozent, die auf der Schiene nach Berlin fahren. Viele Gäste buchen ihre Reise kurzfristig, knapp ein Fünftel sogar erst eine Woche vor Abreise.
Der Tourismus zählt in Berlin zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, ist Arbeitgeber von elf Prozent der Berliner und erzielt Umsätze pro Jahr von 16,9 Mrd. Euro.

Zahlen zum Hotelmarkt Berlin
Berlin steht sowohl deutschlandweit als auch international ganz oben auf der Liste der beliebtesten Reiseziele für Städtetrips weltweit. Entsprechend lebendig ist auch die Hotellandschaft – immer nachhaltiger und mit zahlreichen modernen, neuen und individuellen Konzepten.

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Cushman & Wakefield haben sich die Gewinne und Umsätze in der Berliner Hotellerie innerhalb eines Jahres stabil entwickelt. Trotzdem stellten sich die Hospitality-Experten die Frage: Stiegen Betriebskosten und Ausgaben? Und welchen Anteil nehmen Lohn- und Arbeitskosten ein? Hier sind die wichtigsten Ergebnisse:
- Trotz des erheblichen Kostendrucks verzeichneten die Full-Service-Markenhotels in Berlin im Jahr 2024 steigende Gewinne.
- Der GOP (Gross Operating Profit) pro verfügbares Zimmer stieg um 2 Prozent.
- Die Auslastung der verfügbaren Zimmer lag im Jahr 2024 bei 71 Prozent.
- Insgesamt gingen die Betriebskosten um 23 Prozent zurück.
- Die gesamten Lohnkosten in der Berliner Hotellerie verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr mit 10 Prozent das stärkste Wachstum.
Nächste Woche (Teil 2) im Hotel Report Berlin:
– Die neusten Hotelkonzepte
– Besonders kreative und innovative Hotelkonzepte
- Beherbergungsstatistik (PDF)
- Berlin Tourismus Zahlen 2024 (PDF)
- Qualitätsmonitor Berlin 2023/24 (PDF)
Bildlegende Hauptfoto: Brandenburger Tor.
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