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Hotel Inside Background: Wer kennt die „Tristar Hotelgruppe“?

In der Schweiz ist die «Tristar Hotelgruppe» kaum bekannt, wobei das deutsche Unternehmen in St. Margrethen, Allschwil (BL) und Genf drei Hotels betreibt. Doch «Tristar» will in der Schweiz wachsen und mindestens sieben weitere Hotels eröffnen. Hotel Inside sprach mit Kerstin Harms, Geschäftsführerin von «Tristar» in der Schweiz.

Die Tristar-Hotelgruppe ist Franchisenehmerin der Hotelgruppen Accor, Hilton Worldwide, InterContinental Hotels Group (IHG) und Marriott. Tristar betreibt aktuell in Deutschland, Österreich und in der Schweiz 40 Hotels. In der Schweiz sind es das «Ibis Style» in St. Margrethen (Immobilienbesitzerin ist ITW), ein Mercure Hotel in Genf und das im Januar 2023 eröffnete Holiday Inn in Allschwil (Baselland). Die 2011 gegründete Hotelgruppe erzielte 2022 einen Umsatz von 123.4 Mio. Euro und einen EBITDA von 2,5 Mio. Euro. Das Eigenkapital der Gruppe liegt nach eigenen Angaben bei 3,1 Mio. Euro. Tristar beschäftigt in den 41 Hotelbetrieben rund 1000 Mitarbeitende. Geschäftsführer bei Tristar sind Matthias Koerber und Ulrich Einzinger. In der Schweiz unterhält Tristar ein eigenes Büro in Zürich, das von Kerstin Harms geleitet wird.

Hotel Inside sprach mit Kerstin Harms über die Hintergründe der Tristar Hotelgruppe, Wachstumspläne und neue Hotelprojekte:

Kerstin Harms

Kerstin Harms, wie würden Sie die Tristar Hotelgruppe kurz umschreiben? Was tun Sie, wer sind Ihre Kunden?

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen, das sich auf den Betrieb von markengebundene Hotels spezialisiert hat. Unsere Hotels sind primär Stadthotels, die im Economy- und Midscale-Segement positioniert sind, ergänzt durch Apart- und Lifestyle-Hotels an ausgewählten Standorten. Unseren Fokus richten wir dabei stets auf unsere Mitarbeitenden, eine hohe Qualität unserer Hotelprodukte und erstklassigen Service für unsere Hotelgäste.

Schöner Werbespot! Wann wurde die Gruppe eigentlich gegründet – und von wem?

Die Gründung der Tristar Hotelgruppe erfolgte im Mai 2011 in Berlin. Ulrich Enzinger und Matthias Koerber sind bis heute die alleinigen Eigentümer der Hotelgruppe. Wir sind stolz darauf, unabhängig und losgelöst von externen Kapitalgebern oder Finanzinvestoren zu sein. Dies ermöglicht uns ein nachhaltiges Wachstum und die konsequente Umsetzung unsere hohen Service- und Qualitätsstandards.        

Welche Vertragsmodelle schließen Sie mit Ihren Hotelkunden in der Regel ab: Pacht, Miete, Managementvertrag?

Durch unser erfahrenes Development-Team und unsere eigene Bauabteilung unterstützen und begleiten wir die Immobilieneigentümer und/oder Projektentwickler von der Idee über die Planung, die Bauausführung bis zur Übergabe des Hotels. Wir beraten diese vollumfänglich in den hotelspezifischen Belangen und übernehmen die vollständige Abwicklung des FF&E-Prozesses (Interior Design, Planung, Ausschreibung, Bestellung, Einbau, Abnahme) auf eigenes Risiko.
Als sogenannter „White-Label-Operator“ führen wir alle unsere Hotels unter einer internationalen Marke eines global tätigen Hotelkonzerns – durch Abschluss eines Franchisevertrages. Dadurch kombinieren wir die Stärken eines weltweit agierenden Hotelkonzerns mit denen eines lokalen Hotelbetreibers.

Wie viele internationale Hotelmarken vertreten Sie denn?

Im Rahmen unserer Expansion ermöglicht uns die Zusammenarbeit mit globale tätigen Hotelgruppen den Zugriff auf über 30 bekannte Hotelmarken und erfolgreiche Hotelkonzepte. Somit sind wir in der Lage, für jeden Standort und jedes Projekt (Neubau, Hotelübernahme, Bestandskonvertierung) ein passendes und attraktives Hotelprodukt anbieten zu können.
Und noch etwas: Wir erreichen durch die Zusammenarbeit mit internationalen Marken ein Gästeklientel, das wir alleine nicht aufbauen könnten. Zudem stehen die Marken auch für ein Versprechen von Qualität und Sicherheit in den Hotelprodukten.

Mit welchen internationalen Hotelkonzernen bzw. Marken arbeiten Sie aktuell zusammen?

Aktuell kooperieren wir mit den Hotelkonzernen IHG, Hilton, Accor und Marriott. Unser Hotelportfolio (inklusive Pipeline) umfasst dabei die Marken Indigo, Holiday Inn, Holiday Inn Express, Holiday Inn Express & Suites (alle IHG), DoubleTree by Hilton, Hilton Garden Inn, Hampton by Hilton (alle Hilton), Mercure, Tribe, ibis Styles, ibis, ibis Budget, greet (alle Accor), Residence Inn, moxy (alle Marriott). Somit bieten wir 15 Hotelmarken in den Segmenten „Economy“, „Midscale“, „Aparthotel“ und „Liefestyle“ an.

Wie viele Hotels im DACH-Raum betreiben Sie aktuell?

40 Hotels mit insgesamt 6214 Zimmern – das sind 31 Hotels mit 4872 Zimmern in Deutschland, sechs Hotels mit 855 Zimmern in Österreich und drei Hotels mit 487 Zimmern in der Schweiz.

Wie viele Hotels haben Sie derzeit in der Pipeline? 

17 Hotels mit 2435 Zimmern.

In der Schweiz betrieben Sie im Moment drei Hotels: Mercure Genf, Holiday Inn Allschwil BL und Ibis Style St. Margareten. Kommen nächsten weitere Häuser dazu?

Das hoffen wir doch! Wir befinden uns in aussichtsreichen Gesprächen für zusätzliche Hotels in der Schweiz. Wir sind auch zuversichtlich, diese Verhandlungen erfolgreich zum Abschluss zu bringen und im Anschluss offiziell bekannt geben zu können.

Wie wichtig ist der Schweizer Hotelmarkt für Ihre Hotelgruppe?

Mit unseren drei Hotels und unserer Verwaltung in Zürich haben wir die Grundlage für weiteres Wachstum in der Schweiz gelegt. Wir sehen hier noch großes Potenzial für Tristar und bestimmte Marken aus unserem Portfolio. Insbesondere die Städte Zürich, Bern, Winterthur, Luzern, Lausanne, Lugano, Freiburg, Interlaken und Sion stehen dabei in unserem Fokus. Unser Ziel ist es, mittelfristig mindestens zehn Hotels in der Schweiz zu betreiben.

Erlauben Sie die Bemerkung: In der Schweiz ist „Tristar“ kaum bekannt. Wie wollen Sie das ändern?

Wir haben uns bewusst dazu entschieden, unsere Hotels unter starken und international bekannten Marken zu betreiben. Im Fokus stehen dabei immer unsere Hotelgäste, denen wir namhafte Hotelmarken mit gewohnt hoher Qualität und hohem Serviceversprechen bieten wollen. Die Marke beziehungsweise der Name „Tristar“ steht dabei nicht im Vordergrund.

Alles klar, im Zentrum stehen der Gast und die jeweilige Hotelmarke, zum Beispiel «Ibis» oder «Holiday Inn». Und trotzdem sollten Hotelinvestoren, Hoteliers und andere Brancheninsider wissen, dass es eine Tristar Hotelgruppe gibt…

Ja, klar! Wir wollen «Tristar» als Unternehmen, Arbeitgeber, Partner, Mieter/Pächter und Hotelbetreiber in der Schweiz weiter stärken und bekannt machen. Dies erreichen wir durch exzellente Arbeitsbedingungen und somit eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit, durch den Aufbau und die Pflege von nachhaltigen und partnerschaftlichen Geschäftsbeziehungen zu unseren Vermietern, Kunden, Lieferanten, Dienstleistern und Franchisegebern sowie durch die Erweiterung unseres Hotelportfolios in der Schweiz.

Welches sind denn Ihre stärksten Mitbewerber im DACH-Raum?

Als Mitbewerber oder Konkurrenten betrachten wir lediglich diejenigen Hotelbetreiber, die sich um die gleichen Hotelprojekte bemühen wie wir. Auf der operativen Hotelebene sprechen wir von Mitstreitern. Die Hotellerie und die Hotelprodukte haben sich in den vergangenen Jahren sehr stark individualisiert, spezialisiert und differenziert – genauso wie die Anforderungen und Bedürfnisse der Hotelgäste. Aus diesem Grund analysieren wir die jeweiligen Hotelstandorte sehr genau und identifizieren Angebotslücken. Diese Lücken wollen wir mit unseren Hotels schließen. Dadurch schaffen wir eine zusätzliche Nachfrage und sind nicht darauf angewiesen, die vorhandene Nachfrage und somit Gäste von bestehenden Hotels abzugreifen.

Im vergangenen Jahr, 2022, hat die Tristar Hotelgruppe nach eigenen Angaben einen Umsatz von 123,4 Mio. Euro und einen EBITDA von 2,5 Mio. Euro erzielt. Wie lauten Ihre Prognosen für 2023?

Die Hotellerie war in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 von strengen Covid-Beschränkungen betroffen. Die Nachfrage und Umsätze haben sich später jedoch sehr positiv entwickelt. Unsere Gruppe hat im vergangenen Jahr acht neue Hotels eröffnet – davon fünf Häuser im zweiten Quartal und drei im vierten Quartal.
Ausgehend von fünf weiteren Neueröffnungen im Jahr 2023 streben wir einen Gesamtumsatz von rund 170 Mio. Euro (netto) an, bei einem EBITDA von rund 9 Mio. Euro (netto). 

Die Tristar Hotelgruppe besitzt selbst keine Hotelimmobilien. Warum verzichten Sie auf die Wertschöpfung aus Immobilien?

Unser Kerngeschäft ist das Betreiben von Hotels – darin haben wir langjährige Erfahrung und verfügen über großes Know-how in den einzelnen Bereichen. Unsere Gruppe ist über Besitzgesellschaften aber bereits auch Eigentümerin beziehungsweise Teileigentümerin von zwei Hotelimmobilien. Im Jahr 2022 haben wir ein weiteres Grundstück angekauft, auf dem wir ein Hotel in Eigenregie entwickeln werden. Baubeginn ist voraussichtlich noch in diesem Jahr.

Sie führen Hotels im unteren, mittleren Segment, wie Sie sagen. Warum keine Luxushäuser?

Unsere Expertise liegt bei den Focus-Service-Hotels. Alles, was ein Geschäftsreisender für zwei bis drei Tage, oder Leisure-Gäste für ein Wochenende benötigen. Das Luxussegment ist, gerade in der Schweiz, schon gut bedient.

Kerstin Harms, vielen Dank für das Interview!

Unternehmensbroschüre Tristar Hotels (PDF)

Bildlegende Hauptfoto: Geschäftsführung der Tristar Hotels: Matthias Koerber und Ulrich Einzinger.

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