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Reports Schweiz

Hotel Hirschen in Wildhaus ist Konkurs. Warum?

Das Hotel Hirschen in Wildhaus ist Konkurs, trotzdem bleibt es geöffnet. Grund für die Insolvenz: „Wir leiden immer noch unter den Auswirkungen der Corona-Krise, denn das Tagungs- und Seminargeschäft ist in den letzten zwei Jahren eingebrochen“, so Michael M. Müller gegenüber Hotel Inside. Man sei nicht mehr in der Lage, den finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, so Müller. Der Hotelier sucht jetzt Investoren für sein traditionsreiches Haus im Toggenburg.

2018 haben die Müllers in Wildhaus über 3,5 Millionen Franken in ihr Haus investiert. Doch dann kam Corona – und das Geschäft brach komplett ein, so Michael Max Müller zu Hotel Inside. Tatsache ist: Der „Hirschen“ in Wildhaus lebt vor allem vom Business-Segment, will heißen: Tagungen und Seminare sind die wichtigsten Ertragssäulen. Hinzu kommt, dass auch das Geschäft mit den Touristen nicht so lief, wie man sich das erhofft hatte. Fazit: „Wir konnten unseren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, wir rutschen in die Insolvenz.“ Bereits am 9. Mai wurde der Konkurs über die Wildhaus Hotel Walt AG verhängt. Gleichzeitig gründeten Simone und Michael Müller, die Inhaber des Hauses, eine Art Auffanggesellschaft: die Events & Chalet Wildhaus AG. Diese Gesellschaft mietet und betreibt nun das Hotel, bis ein Investor gefunden wird. Michael Müller zu Hotel Inside: „Wir suchen nun aktiv Investoren oder Käufer, welche an das Hotel glauben und bereit sind, zu investieren.“ Laut Müller gibt es bereits Interessenten.

Das Hotel Hirschen wird seit 2014 von Michael Max Müller und seiner Frau Simone (sie stammt aus der Eigentümerfamilie) in sechster Generation geführt.

Die Vorgeschichte

Am 1. Mai 2006 trat Simone, die älteste der vier Töchter, in den Hotelbetrieb ein. Fortan führten Susanne Walt und Simone Müller-Walt zusammen den Familienbetrieb. Simone hatte im Juni 2010 die Ausbildung zur Eidg. Dipl. Hotelmanagerin im Nachdiplomstudium abgeschlossen.

Seit November 2014 war neben Simone Müller-Walt auch ihr Mann Michael Max Müller in der Hotelleitung tätig. Müller hatte vorher als Direktor das traditionsreiche 4-Sterne-Hotel Edelweiss in Sils Maria im Engadin geführt.

2018 investierte das Hotelpaar Müller rund 3,5 Mio. Franken in die Sanierung des Hauses im Toggenburg. Die Müllers engagierten den Zürcher Star-Designer Andrin Schweizer, der den 40 Zimmern und Junior-Suiten ein neues, zeitloses Outfit verpasste.

Die Renovierung war Teil einer Vorwärtsstrategie, zu der sich die Inhaberfamilie Müller-Walt entschieden hatte. „Wir wollen unserer Tradition als führendes Hotel im Toggenburg weiterhin gerecht werden und die glanzvolle Geschichte des Hotels Hirschen fortsetzen. Der Gasthof Hirschen ist für die ganze Region Toggenburg ein Gewinn“, so Simone Müller-Walt im Juni 2018.

Seit 1871 gilt das Hotel Hirschen in Wildhaus als Leuchtturm der Toggenburger Hotellerie und Gastronomie. Das Hotel ist Treffpunkt von Einheimischen, Reisenden sowie Seminargästen und bekannt für die lokale Verwurzelung und die gute Gastronomie. Der Betrieb wird in sechster Familiengeneration geführt – schweizweit einzigartig. Die Inhaber und Gastgeber Simone Müller-Walt und Michael Müller läuteten 2018 mit dem ambitionierten Renovationsprojekt das nächste Kapitel einer bewegten Geschichte ein. Noch vor 17 Jahren fielen Teile des Hotels Hirschen einem Brand zum Opfer.

Michael Max Müller ist in der Schweizer Hotelszene kein Unbekannter, er war bis vor wenigen Jahren auch Präsident der Vereinigung diplomierter Hoteliers (VDH).

Bildgalerie Hauptfoto: Michael Max Müller und seine Frau Simone.

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