US-Präsident Donald Trump ist auch Hotelbetreiber. Aktuell führt sein Sohn Eric Trump Luxushotels in Chicago, Honolulu, Las Vegas und New York, hinzu kommen Resorts in Florida, Irland und Schottland. Trumps jüngster Coup: In Dubai realisiert der US-Präsident ein Luxushotel in einem 80-stöckigen Wolkenkratzer. Investitionssumme: eine Milliarde US-Dollar. Hotel Inside hat recherchiert.

Erst ein Golfplatz, jetzt ein „Giga-Hotel“ – Trump und seine Familie planen im Emirat einen neuen Immobilien-Deal. Der US-Präsident hat offenbar den Nahen Osten als neues Investitionsziel für seine Immobilienprojekte entdeckt. Anfang des Jahres wollte Trump noch den Gazastreifen kaufen, „mit Hotels zupflastern“ und zur „Riviera des Nahen Ostens“ machen, nun hat der 78-Jährige das Emirat Dubai ins Visier genommen.

In einer Kooperation mit dem lokalen Unternehmen „Dar Global“ soll bis 2030 das erste Trump-Hotel in der arabischen Metropole entstehen, wie die Trump Organization vor wenigen Tagen offiziell ankündigte. Der 80 Stockwerke und 350 Meter hohe Wolkenkratzer mit Kosten von einer Milliarde US-Dollar soll amerikanischen Medienberichten zufolge in fünf Jahren fertiggestellt sein. Die teuerste Wohneinheit ist laut der Zeitung „The National“ eine Penthouse-Suite für 20 Millionen US-Dollar. Es ist nicht das erste Hotel-Projekt, das Trump in Dubais Sand setzen will. Bereits 2005 sollte dort in Kooperation mit dem regierungseigenen Unternehmen Nakheel das Palm Trump International Hotel & Tower entstehen. Nakheel stieg allerdings 2011 aus, das Hotel wurde nie realisiert.

Wohnraum und Gewerbeflächen im neuen Trump Tower Dubai werden Käufer auch mit Digitalwährungen bezahlen können, wie Trumps Sohn Eric sagte, der die Trump Organization mit seinem Bruder Donald Junior führt. „Dies wird das erste Projekt sein, in dem man Apartments mit Kryptowährungen kaufen kann“, etwa mit Bitcoin, sagte er.
US-Präsident Trump zeigte sich schon im Wahlkampf aufgeschlossen gegenüber Digitalwährungen und erhielt seitdem beträchtliche Unterstützung aus der Branche.

In der saudischen Küstenstadt Dschidda hatte die Entwicklungsfirma Dar Global vergangenes Jahr bereits den Bau eines Trump-Wolkenkratzers mit Kosten von 533 Millionen US-Dollar angekündigt sowie ein Wohnbauprojekt im Oman. Während Trumps erster Amtszeit als US-Präsident hatte sein Konzern in Dubai den ersten Trump-Golfplatz im Nahen Osten eröffnet.

Trump hat vom 13. bis 16. Mai Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) besucht. Neben Gesprächen etwa über die Kriege in der Ukraine und dem Gazastreifen ging es auch um große Investitionen. Trump hat den Saudis im Vorfeld des Besuchs nach eigenen Angaben erklärt, er werde zu ihnen kommen, wenn sie eine Billion US-Dollar in den USA investierten.

Das Hotel-Projekt wurde vor Donald Trumps umstrittener Visite in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgestellt. Vor allem das 400 Millionen Dollar teure Geschenk Katars – eine Boeing 747-8, die Trump zum neuen «Palast der Lüfte» ausbauen will – sorgte für Kopfschütteln. Experten kritisieren die Vermischung von Business und Politik. Nach seinem Nahost-Trip soll Trump Wirtschaftsdeals in Billionen-Höhe zurück in die USA gebracht haben.

Donald Trump – ganz der clevere Geschäftsmann – hat das Potenzial der Golfregion schon vor Jahren erkannt und investiert. Er besitzt bereits einen Trump-Tower in Dschidda, sowie ein Luxusresort mit Golfclub im omanischen Aida. In Dubai selbst betreibt die Trump-Familie bereits seit 2017 einen Golfclub, der von Trumps Söhnen eröffnet wurde.

Eric Trump, Executive Vice President der Trump Organization, sagte über das Projekt:
„Wir sind stolz darauf, unsere Präsenz in der Region durch die Realisierung unseres legendären Trump Tower Dubai in Zusammenarbeit mit dem erstklassigen Luxusentwickler Dar Global weiter auszubauen. Es ist ein Beispiel für unser Engagement für Exzellenz und Luxus, und wir freuen uns darauf, unsere Vision in einer der dynamischsten Städte der Welt zum Leben zu erwecken.“
Ziad El Chaar, CEO von Dar Global, hob die Auswirkungen des Trump Tower Dubai hervor und erklärte:
„Dieses einzigartige Luxusprojekt wird unsere Erfolgsbilanz bei der Schaffung maßgeschneiderter Wahrzeichen in der Region verbessern und dazu beitragen, die Skyline von Dubai zu verbessern und gleichzeitig den Ruf der Stadt als weltweites Leuchtfeuer der Exzellenz und Raffinesse hervorzuheben.“




Trump plant auch Luxushotel in Serbien

Nicht nur in Dubai will Donald Trump Hotels und Immobilien-Deals realisieren, auch in Serbien plant der US-Präsident Milliarden-Investitionen. Doch sein Engagement auf dem Balkan ist nicht neu: „Bereits während seiner ersten Amtszeit inszenierten sich die USA als zentraler Akteur in der Region und der US-Präsident sorgte unter anderem in Kosovo immer wieder für Beunruhigung und schürte ethnische Konflikte“, so die Frankfurter Rundschau. Dennoch: Nach der vergangenen US-Wahl war es Serbiens Präsident Aleksandar Vucic, der auf gute Beziehungen zu Trump hoffte. Die serbische Bevölkerung fürchtete indes das Ausmaß des US-Einflusses.
Trumps Interesse an der Region ist derweil mutmaßlich nicht nur von politischer Natur. Sein Schwiegersohn Jared Kushner plant in Belgrad den Bau eines Luxushotels. Das mögliche Trump-Hotel wäre das erste seiner Art in Europa. Als Standort wurde ein Platz in der serbischen Hauptstadt ausgewählt, auf dem gegenwärtig eine Ruine mit Denkmalcharakter steht: 1999 wurde das Regierungsgebäude von der Nato zerbombt und dient seither als Mahnmal. „Jared Kushner ist dies mutmaßlich egal – ganz zum Ärger der Bevölkerung. In den vergangenen Monaten demonstrierten daher Tausende Menschen gegen den geplanten Hotelbau“, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete.

Trump-Hotel in Serbien: Dokumente gefälscht – Ermittlungen eingeleitet
Wie nun die New York Times aufdeckte, gibt es um das geplante Trump-Hotel in Serbien neuen Wirbel. Es handelt sich um das erste gemeinsame Projekt der Familien Kushner und Trump. Ein Regierungsbeamter soll angeblich ein Dokument gefälscht haben, um das Projekt zu beschleunigen. Demnach schreibt die Zeitung, dass Goran Vasic, der Leiter einer Behörde, die für den Schutz kultureller Denkmäler zuständig ist, zugab, ein Regierungsdokument gefälscht zu haben. Dieses Dokument erlaubte den Abriss des ehemaligen Hauptquartiers des Verteidigungsministeriums in Belgrad und die Errichtung des Trump-Hotels.
Das Bauprojekt zum Trump-Hotel hatte erst im vergangenen Jahr den vorläufigen Zuschlag erhalten, nachdem die serbische Regierung auf Grundlage des gefälschten Dokuments über den Sachverhalt entschieden hatte. „Vasic hat einen Vorschlag für eine Entscheidung zur Aufhebung des Status als Kulturgut gefälscht“, hieß es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität.
Sonderdeal für Schwiegersohn des US-Präsidenten?
Kushners Unternehmen reagierte bereits auf die neue Entwicklung und erklärte, man hätte keinen Einfluss auf die kulturelle Einschätzung des Geländes gehabt. Die Arbeiten auf dem Gelände hätten noch nicht begonnen, und das Schicksal des Projekts sei nun unklar. „Wir haben heute aus Medienberichten erfahren, dass ein ehemaliger serbischer Regierungsbeamter, der keine Verbindung zu unserem Unternehmen hat, angeblich Dokumente im Zusammenhang mit der Denkmalschutzbestimmung des Belgrade Square-Projekts gefälscht hat.“
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) schreibt: „Wie das gefälschte Dokument entstanden ist, bleibt gegenwärtig unklar. Oppositionsführer im serbischen Parlament wittern allerdings einen Skandal. Sie sehen darin den Beweis, dass die Familienunternehmen Trump und Kushner einen Sonderdeal ausgehandelt hätten.“
„Das alles geschah, um Platz für die Trumps zu schaffen“, sagte Dragan Jonic, ein Abgeordneter, der die Proteste gegen das Projekt angeführt hat, laut New York Times.
Bereits seit Monaten zeigt Trumps Familie erhöhtes Engagement in Serbien. Donald Trump Jr., der älteste Sohn des Präsidenten, besuchte das Land in den vergangenen Monaten zweimal, um seine Unterstützung für Präsident Aleksandar Vucic zu zeigen, dessen Regierung das Hotelprojekt der Familien Trump und Kushner rasch genehmigt hatte. „Serbien ist eines der am schnellsten wachsenden Länder in Europa und wir fühlen uns unglaublich geehrt, dort zu sein.“ Und weiter: „Es wird Spaß machen, die Familie zusammenzubringen.“
Quellen: Frankfurter Rundschau, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), The New York Times. Trump-Organisation (öffentliche Medienmitteilung).

Über die Trump Hotel Collection
Das Portfolio der Trump Hotels International umfasst 16 Luxushotels, vor allem in den USA. Die Hotelgebäude befinden sich im Eigentum der Trump Real Estate oder anderen Eigentümern, so dass die Trump Hotel Collection lediglich den operativen Betrieb organisiert. Drei Gebäude heißen Trump Hotels und sind Eigentum der Trump-Organisation bzw. werden von ihr betrieben: Trump Hotel and Tower (Chicago), Trump Hotel and Tower (New York City), Trump Hotel Las Vegas. Die Hotels generieren einen Umsatz von 278 Millionen US-Dollar und beschäftigen 22 450 Mitarbeitende. Bis März 2022 führte Eric Danziger als CEO die Trump Hotels.Danziger galt als erfahrener und erfolgreicher Hotelprofi, der früher u.a. für Marriott und Starwood Hotels wirkte. Seit 2022 führt Donald Trump Junior die Hotelgruppe, zusammen mit seinem Bruder Eric Trump (Vizepräsident).






Bildlegende Hauptfoto: US-Präsident Trump besitzt 16 Luxushotels in den USA und plant jetzt ein weiteres Luxusresort in einem 80-stöckigen Wolkenkratzer in Dubai.
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