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Deutsche Hospitality: Wohin geht die Reise?

Die Deutsche Hospitality umfasst Hotelmarken wie Steigenberger oder Intercity Hotels. Acht Marken mit 130 Hotels umfasst die Gruppe, die seit drei Jahren der chinesischen H World Group gehört. Ahgz-Chefredaktor Rolf Westermann wollte von CEO Oliver Bonke wissen: Wohin geht die Reise der „Deutschen Hospitality“?

„Wir haben ein Portfolio an Marken, die prädestiniert sind, globalisiert zu werden. IntercityHotels zum Beispiel ist ein sehr solides Midscale-Produkt, das enorm viel Potenzial zeigt. Es ist ein effizientes Operating-Modell und – nicht zu unterschätzen – die Marke kann jeder aussprechen. Und Steigenberger ist eine ganz besondere Marke mit hohem Qualitätsanspruch. Die Fragestellung ist: Wie lässt sich das global einsetzen? Es sind jedenfalls zwei Zugpferde für das internationale Wachstum. Es gibt viele Chancen, in enger Zusammenarbeit mit unserem chinesischen Eigentümer eine globale Expansion zu verfolgen, die ein Alleinstellungsmerkmal hat. Der deutsche Hotelmarkt ist nicht ganz leicht und hat eine gewisse Inflexibilität, weil viel auf Pachtmodelle gesetzt wird. Das hat ein Limit. Bei uns sind etwa 85 Hotels in der Pacht.“, so Oliver Bonke im Gespräch mit Rolf Westermann.

„Das Bild der Deutschen Hospitality muss man so verstehen, dass wir im Kernmarkt Deutschland ein ganz bestimmtes Betriebsmodell verfolgen und eigentlich nie neu erfunden haben. Wir haben Hotels mit entwickelt, gepachtet und dann betrieben. Das hat einen Einfluss auf die Bilanz und bringt Risiken mit sich, eine Zwangsjacke, da wir in eine singuläre Marktabhängigkeit geraten. So ist eine gewisse Handbremse in Deutschland zu verstehen. Meine Entscheidung war, uns so aufzustellen, dass wir in neuen Märkten wachsen können. Das Prinzip lautet Asset wise, weder Asset heavy noch Asset light, sondern eine kluge Balance zwischen Pacht-, Management- und Franchiseverträgen zu finden. In diesen Umschwung setzen wir unsere Energie und bauen in anderen Teilen der Welt Kompetenzen auf.“

Und weiter erklärte Oliver Bonke gegenüber der Fachplattform ahgz: „Man muss die Deutsche Hospitality heute im Zeichen der Globalisierung sehen. Neben dem Kernmarkt Deutschland und Europa stehen künftig stärker der Mittlere Osten und Südostasien im Mittelpunkt. Wir haben Zugriff auf den chinesischen Markt wie kein anderer und wir verstehen den chinesischen Reisenden besser als jeder andere. Das bietet große Chancen. In China können wir auf ein Loyalty-Programm mit mehr als 200 Millionen Mitgliedern zugreifen. Wir haben in China im zweiten Quartal über 1000 Hotels unterschrieben und sind jetzt bei 8500 Hotels in mehr als 1000 Städten angekommen. Die Deutsche Hospitality ist unterwegs in zwei der drei größten Quellmärkte weltweit. Wir suchen unsere strategische Nische. Unsere Chancen sehen ganz anders aus als die von Hilton oder Accor.
Momentan ist unsere größte Pipeline Deutschland und Europa mit insgesamt 32 Hotels. Insofern geht es um eine Balance mit dem Fokus auf die Globalisierung des Unternehmens und der Marken. Künftig wird es kein Übergewicht mehr in Deutschland geben.“

Frage von Rolf Westermann: Welche Erwartungen hat der chinesische Eigentümer, der 700 Millionen Euro für das Unternehmen gezahlt hat und bisher noch keinen return on investment hatte?

Oliver Bonke:
„Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der H World Group (Huazhu), Ji Qi, hat die Akquise mit einer enormen Vision gemacht. Dass dann Corona kam, dafür kann er nichts. Wie er uns durch die Krise getragen hat, verdient höchsten Respekt. Er hat vor allem die Erwartung, mit unseren Midscale-, Upscale- und Luxusmarken neue Kundensegmente zu erschließen, da H World vor allem aus Economy- und Budgetlinien besteht. Derzeit gibt es schon 23 Hotels der deutschen Marken in China, die stärkste Pipeline hat IntercityHotels. Wir haben eine komplette Inventur unserer Marken gemacht. IntercityHotels und Steigenberger sind die absoluten Zugpferde.“

Quelle & Copyright: ahgz. Autor: Rolf Westermann.

Deutsche Hospitality

Die Deutsche Hospitality wurde 1930 von Albert Steigenberger gegründet. Unter dem Dach befinden sich derzeit 8 Marken mit rund 130 Hotels auf drei Kontinenten, 35 davon sind im Bau oder in der Planung. Das Unternehmen mit mehr als 11 000 Mitarbeitern gehört seit 2020 der chinesischen H World Gruppe (Huazhu), die es für rund 700 Mio. Euro vom ägyptischen Tourismus-Unternehmer Hamed El-Chiaty gekauft hat. Seit April 2022 ist Oliver Bonke CEO.

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