BWH-Hoteliers aus ganz Europa trafen sich bei der „Pan European Convention“ in Palma de Mallorca. Dabei war auch die Sektion Central Europa, zu der die 13 Schweizer Best Western- und World Hotels gehören. Wie lautet die künftige Strategie der BWH Hotels? Wie sehen die BWH-Manager die nahe Zukunft der BWH Hotelgruppe?

Geschäftsführer Marcus Smola versprühte Zuversicht vor den 200 Teilnehmern der Tagung im Palau de Congressos in Palma de Mallorca. Ein stabiler Start ins Jahr sei gelungen, zudem steige der Anteil der über BWH generierten Umsätze seit Jahren. Im Januar waren das 56 Prozent, im Februar 67 Prozent. Der Blick auf den deutschsprachigen Markt verspreche nach STR-Zahlen für die nächsten zwei Jahre Wachstum. Allerdings bereiten die steigenden Kosten Sorgen. „Das Ergebnis unter dem Strich ist eine Herausforderung“, sagte Smola. Das Vor-Corona-Niveau sei noch nicht erreicht.
Der BWH-Hotelier Christoph Unckell stellte auf dem Podium klar: „Es bleibt zu wenig übrig, um zu reinvestieren.“ Es wachse der Druck auf die Raten. Auch durch expansive Mitbewerber, „die vor zehn Jahren noch keiner kannte“.

Die Mitgliedschaft eines inhaberbetriebenen Hauses bei den BWH Hotels hat laut Christoph Unckell den Vorteil, die Einzigartigkeit eines Privathotels mit der Professionalität einer Kette zu verbinden. „Wir wollen Hotels erfolgreich machen, Konzerne wollen Profit. Das ist ein fundamentaler Unterschied. Die Marke BWH gehört den Mitgliedern. Gewinne werden in die Organisation reinvestiert.“
Den Wert einer starken Gemeinschaft in einer „wilder gewordenen Welt“ unterstrich BWH Central Europe-Geschäftsführerin Carmen Dücker. Voraussagen seien schwieriger geworden. Erste negative Auswirkungen bei Geschäftsreisen seien bereits zu spüren. Aber auch Dücker zeigte Optimismus: „Ich sehe keine große dunkle Wolke, wir sind aktiv.“
Auf den Wachstumspfad zurückkehren
Mehr Gewicht bei den Aktivitäten wird künftig das Development haben, also das Gewinnen neuer Mitglieder. 19 Häuser haben im vergangenen Jahr die Gruppe verlassen. 13 wurden neu aufgenommen. Um sechs Häuser ist BWH Central Europe Stand heute geschrumpft: auf derzeit 230 Häuser.
Um die Bindung der Häuser an die Marke zu erhöhen und wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren, wird die Zentrale in Eschborn bei Frankfurt ihr Angebot und ihre Dienstleistungen optimieren, um „auf den Wachstumspfad zurückzukehren“, so Marcus Smola.
Unter anderem wird es eine neue Buchungsstrecke geben, die das Angebot des jeweiligen Hauses nutzerfreundlicher sichtbar macht. Der Gast bestimmt künftig, was, wie und in welcher Reihenfolge auf dem Bildschirm erscheint. Das soll die Entscheidung und den Buchungsvorgang erleichtern.

Reward-Programm vor dem Relaunch
Außerdem wird die Maske für Mobiltelefone optimiert und folgt so dem Trend zum mobilen Buchen. Auch das Reward-Programm steht vor einem Relaunch. Die dahinterstehende Technik wird neu aufgesetzt. Das soll mehr Schnelligkeit in den Ablauf bringen.
Von der kürzlich geschlossenen Partnerschaft mit dem Deutschen Basketball-Bund sind die Verantwortlichen stolz und versprechen sich viel davon. Mit dem Verband des Basketball-Weltmeisters der Herren gibt es eine enge Kooperation auf vielen Ebenen. Abgesehen vom immens positiven Imagetransfer wirkt sich das schon ganz konkret so aus, weil die DBB-Teams bevorzugt in BWH-Mitgliedsbetrieben übernachten und dort für Umsatz sorgen.

Programm zur Optimierung des Supports aufgelegt
Die wichtigste Maßnahme, um Bindung und die Zusammenarbeit zwischen den Häusern und der BWH-Zentrale zu intensivieren und die Attaktivität für künftige Mitgliedsbetriebe zu erhöhen, ist das neue Serviceprogramm „Pro Concept“. Zentrale Punkte darin sind:
– Die Unterstützung des BWH-Teams wird regelmäßiger und klarer.
– Die Hotels werden proaktiv begleitet.
– Den Beratern (Pros) werden feste Hotels zugewiesen.
– Die Pros kümmern sich zweimal im Jahr vor Ort um das Hotel sowie weiter zweimal telefonisch.
– Die Beratung soll individueller und genauer auf die Bedürfnisse des jeweiligen Hotels ausgerichtet werden.
Ziel ist es, den Häusern die ganze Tiefe und Breite des verfügbaren und immer komplexeren Serviceangebots verständlich und verfügbar zu machen. Damit sie so viel Nutzen wie möglich von ihrem Mitgliedsbeitrag haben. Das soll sich wiederum positiv auf die Zufriedenheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl auswirken.
Letzteres wurde beim Kongress aus Mallorca oft beschworen. „Unique & United“ lautete der passende Claim dazu, mit dem die Pan European Convention der BWH Hotels überschrieben war. In deren Rahmen fand die Tagung des BWH Central Europe statt, parallel zu den Zusammenkünften fünf weiterer europäischer BWH-Regionalorganisationen. Insgesamt sind während der zweieinhalb Tage rund 1200 Hoteliers, Mitarbeiter der europäischen BWH-Teams und Zulieferer aus 27 Ländern nach Palma de Mallorca gekommen.
Die European Convention sollte auch zeigen, dass BWH immer mehr zu einer weltweiten, internationalen Marke wird. Die nordamerikanischen Wurzeln von Best Western stehen nicht mehr so im Vordergrund wie früher. Christoph Unckell: „Die internationalen Gesellschaften reden mehr mit.“

Larry Cuculic, seit 2021 President & CEO von BWH Hotels mit Sitz in Phoenix (USA), sieht diese Entwicklung positiv. Er lobte bei seinem Auftritt in Palma das Engagement der BWH Hotels Central Europe und betonte sein tiefes Vertrauen in deren Führungsspitze: „Ich denke nur Gutes über Carmen Dücker und Marcus Smola.“ Cuculic weiter: „Wir sind mehr als eine Marke, wir sind wir eine Familie!“
Quelle: ahgz. Autor: Holger Zwink. Erstveröffentlichung des hier publizierten Beitrages auf ahgz online (März 2025).
Über BWH Hotels
BWH Hotels ist eine internationale Hotelgruppe mit Hauptsitz in Phoenix/Arizona und das Markendach für die drei weltweiten Markenfamilien Best Western Hotels & Resorts, World Hotels und Sure Stay Hotel Group mit einem globalen Netzwerk von rund 4300 unabhängigen Hotels in rund 100 Ländern weltweit. Insgesamt gehören zur Markenfamilie BWH Hotels weltweit 18 Hotelmarken.
Die BWH Hotels Central Europe betreut insgesamt rund 230 Hotels in den zehn Ländern Deutschland, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Slowakei, Slowenien, Schweiz, Tschechien und Ungarn unter dem gemeinsamen Unternehmensdach. Neben dem deutschen Hauptsitz in Eschborn gibt es ein regionales Länderbüro in Wien. In der Schweiz
Geschichte der BWH Hotels
Die Geschichte von Best Western beginnt in Kalifornien: 1946 gründet der Hotelier Merril K. Guertin mit selbstständigen Hoteliers die Marke Best Western. Das Ziel: die Vermarktung unter einem gemeinsamen Namen. Durch die Expansion in die ersten Länder wie Kanada, Mexiko, Australien und Neuseeland wird Best Western 1977 die weltweit grösste Hotelkette.1978 expandiert Best Western erstmalig nach Europa: unter anderem findet man die Häuser ab 1981 in Österreich und der Schweizund ab 1986 in Deutschland. Im Jahr 1988 wird der Gold Crown Club International als Kundenprogramm für Vielreisende gegründet und wächst auf mehr als 200.000 Mitglieder. Bereits 1992 verzeichnet Best Western in seinem Portfolio 3300 Hotels in 42 Ländern, davon 1900 in Nordamerika, 1000 in Europa und 100 in Deutschland. 1996 ist Best Western Hotels die erste Hotelkette, bei der alle Hotels online buchbar sind. Zwei Jahre später werden einheitliche Standards für alle Hotels weltweit mit regelmäßigen Qualitätskontrollen eingeführt. Anfang der 2000er-Jahre wird der Kundenclub Gold Crown Club International zu Best Western Rewards umbenannt und die neue Kategorie Best Western Premier eingeführt. 2011 wird die dritte Kategorie Best Western Plus lanciert. 2014 und 2015 folgen die neue Lifestyle-Marke Vib sowie erstmals eine Collection: Hotels, die sich der BW Premier Collection anschließen, platzieren sich markenunabhängig am Markt, nehmen jedoch die Service- und Vertriebsleistungen genauso in Anspruch wie Full-Brand-Hotels.