Arbeiten und Freizeit verschmelzen zunehmend – und verändern damit die Erwartungen der Gäste. Der weltweite Boom des Bleisure-Marktes zwingt Hotels, ihre Angebote neu zu denken: von flexiblen Aufenthalten über Wellness bis hin zu authentischen lokalen Erlebnissen. Dass Bleisure auch in der Schweiz mehr als ein Hype ist, zeigt die Stadt Zürich: Bereits 50% der Hotelgäste sind hier dem Bleisure-Segment zuzuordnen. Tendenz steigend.
Der Trend ist nicht mehr aufzuhalten: Geschäftsreisen und Freizeit verschmelzen. Immer mehr Reisende hängen an ihre Arbeitstrips freie Tage an oder gestalten ihre Geschäftsreise so, dass auch Erholung und Erlebnis nicht zu kurz kommen. Hotels müssen sich darauf einstellen – und tun es bereits.

Ein Milliardenmarkt wächst
Der globale Bleisure-Markt hatte 2024 ein Volumen von 685,2 Milliarden US-Dollar und soll bis 2032 auf rund 1,71 Billionen anwachsen. Der Treiber: neue Arbeitsmodelle, die Balance von Arbeit und Privatleben und der Wunsch nach persönlichen, authentischen Reiseerfahrungen.
Neue Strategien für eine neue Kundschaft
Die Hotellerie reagiert bereits mit vielfältigen Maßnahmen, um Bleisure-Gäste zu überzeugen:
- Flexible und längere Aufenthalte – Hotels bieten flexiblere Buchungskonditionen und längere Aufenthaltsmöglichkeiten. Gut ausgestattete Arbeitsbereiche, zuverlässiges WLAN und komfortable Wohnbereiche machen das Zimmer zum Arbeitsplatz und Rückzugsort zugleich.
- Wellness und Lifestyle – Fitnesscenter, Spas oder Meditationsräume gehören zunehmend zum Standard. Sie helfen Gästen, nach Terminen zu regenerieren und Kraft zu tanken.
- Lokale Erlebnisse – Bleisure-Reisende wollen mehr als Sightseeing. Hotels entwickeln individuelle Programme, Workshops oder kulinarische Empfehlungen und öffnen so den Blick über touristische Hotspots hinaus.
- Technologie für Bequemlichkeit – Mobile Check-ins, smarte Zimmersteuerung oder digitale Concierge-Services sorgen für reibungslose Abläufe. Gäste können ihre Reiseplanung so effizient wie angenehm gestalten.

Nachhaltigkeit und Personalisierung
Die Zukunft des Bleisure-Marktes ist klar umrissen: Hotels setzen stärker auf nachhaltige Konzepte, umweltbewusste Initiativen und lokale Partnerschaften. Gleichzeitig gewinnen datenbasierte, personalisierte Dienstleistungen an Gewicht, damit Gäste maßgeschneiderte Empfehlungen erhalten. So wird der Bleisure-Trend nicht nur ein Wachstumsfeld, sondern auch ein Innovationsmotor für die gesamte Branche.
Kurz und gut: Bleisure-Reisen sind längst kein Nischenphänomen mehr. Sie verändern die Spielregeln in der Hotellerie – und eröffnen große Chancen. Hotels, die heute in flexible Konzepte, Wellnessangebote, digitale Services und authentische lokale Erlebnisse investieren, sichern sich einen entscheidenden Vorsprung im Wettbewerb.

Hotel Inside Background: Geschäftsreise 2.0 – wie Bleisure den Tourismus verändert
Bleisure‑Tourismus – also die Verbindung von Geschäftsreisen und Freizeit – ist also längst kein Randphänomen mehr, wie der Bericht (siehe oben) deutlich aufzeigt. Immer häufiger verlängern Reisende ihren beruflichen Aufenthalt, um auch private Erlebnisse oder Erholung mit einzubauen. In Europa und besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) gewinnt dieser Trend deutlich an Bedeutung. Was steckt eigentlich hinter Bleisure, wie entwickelt sich dieser Markt und welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für die Hotellerie und das Reisemanagement?
Was ist Bleisure‑Tourismus?
Bleisure ist ein Kofferwort aus Business + Leisure. Es beschreibt Reisen, in denen Arbeit und Freizeit kombiniert werden, meist dadurch, dass eine Geschäftsreise vor oder nach dem beruflichen Teil verlängert wird, oder durch Aktivitäten während des Trips, die über das rein Geschäftliche hinausgehen.
Wie definiert man Bleisure genau?
Bleisure ist nicht gleich Workation. Während Workation oft längere Aufenthalte an Orten mit Urlaubscharakter umfasst, ist Bleisure enger an Geschäftsreisen gebunden. Typisch sind Verlängerungen um ein bis mehrere Tage sowie die Integration von Freizeitaktivitäten wie Kultur, Gastronomie oder Sport.
Charakteristik des Bleisure‑Tourismus
Typische Merkmale des Bleisure‑Tourismus sind: verlängerte Aufenthaltsdauer, flexible Arbeitsmodelle, Remote Work, und das Streben nach besserer Work‑Life‑Balance. Reisende suchen nach Authentizität und lokalen Erlebnissen – jenseits klassischer Touristenprogramme.
Marktentwicklung in Europa und der DACH‑Region
Der globale Bleisure‑Markt hatte 2024 ein Volumen von 685,2 Milliarden US‑Dollar und soll bis 2032 auf etwa 1,71 Billionen anwachsen. Europa hält rund 32% Marktanteil. Deutschland erwirtschaftete 2024 im Bleisure‑Segment über 35 Milliarden US‑Dollar, mit Prognosen von fast 91 Milliarden bis 2030. In der Schweiz verlängert rund ein Drittel der Teilnehmer von Business‑Events ihren Aufenthalt privat. Konkrete Umsatzzahlen zum Bleisure-Markt in der Schweiz existieren nicht.
Treiber und Hemmnisse
Getrieben wird der Markt durch hybride Arbeitsmodelle, Remote Work, den Wunsch nach Work‑Life‑Balance und technologische Entwicklungen. Hemmnisse sind dagegen Unternehmensrichtlinien, Versicherungsfragen, zusätzliche Kosten und der Wunsch mancher Reisenden, Arbeit und Freizeit klar zu trennen.
Bedeutung für Hotellerie und Reisebranche
Für Hotels bedeutet Bleisure längere Aufenthalte, bessere Auslastung und höhere Umsätze pro Aufenthalt. Gefragt sind flexible Buchungsmodelle, hochwertige Betten, Arbeitsplätze im Zimmer sowie authentische lokale Erlebnisse. Bleisure eröffnet Hotels die Chance, sich im Wettbewerb zu differenzieren.
Bleisure‑Tourismus ist also längst Teil einer neuen Norm. Besonders in Europa und in der DACH‑Region zeigt sich starkes Wachstum. Hotels, die jetzt auf Komfort, Flexibilität und Erlebnis setzen, sichern sich klare Wettbewerbsvorteile. Wer diese Entwicklung ignoriert, riskiert Marktanteile.
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