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Architektur & Design

Amsterdam ist die Hotel-Trendstadt Europas. Warum?

Neue, verrückte Hotelkonzepte, exklusive Hotelarchitektur, neue Hotelmarken – Amsterdam ist derzeit die Hotel-Trendstadt Europas. Lesen Sie im grossen Inside-Report, was sich in der holländischen Metropole in Sachen Hotellerie so tut.

Wer sich für Trends auf dem Hotelmarkt interessiert, kommt derzeit an Amsterdam nicht vorbei. Nicht nur in Sachen Hotelkonzepte, sondern auch bei der Architektur gibt es in der niederländischen Metropole immer wieder Neues zu entdecken. Verwundern kann einen das nicht, schliesslich ist die Stadt eine der nachgefragtesten Destinationen in Europa.

Für die Hotelbetreiber heisst diese Situation aber nicht nur, dass sie ihre Zimmer mit hoher Wahrscheinlichkeit zu guten Preisen vermieten können. Durch die Fülle an Neueröffnungen bilden sich Trends hier schneller ab als anderswo und können – auch mit einer gewissen Lust am Risiko – gesetzt werden. So ist Amsterdam heute eine Art Wundertüte, die einem einen so umfassenden Überblick über die moderne Hotellerie bietet wie kaum eine andere Stadt in Europa.

Beispiel Hoxton Hotel 

In einem denkmalgeschützten Altbau empfängt den Gast eine Sammlung echter Vintage-Stühle aus den 30er-Jahren, etwa von Marcel Breuer oder Jinrich Halabala. Die öffentlichen Räume nehmen in Hotels als gemeinschaftliche Wohnräume in ihrer Bedeutung zu und werden dementsprechend liebevoll gestaltet. Der coole Berlin-Style mit den offenen Wänden, einer Lounge Area in einem Mezzanine-Geschoss und der darunterliegenden Bar ist weiterentwickelt worden. Und die Macher haben es auch hier geschafft, innerhalb kürzester Zeit zum Hot Spot der Szene zu werden. Der Innenhof dient dabei als gemeinsame Küche- und Getränkezone, für die Pause, für den Austausch, kurz: als öffentliches Wohnzimmer.

Beispiel Kimpton Hotel

Auch hier wird mit der Vintage-Idee gespielt – einheitliche Einrichtungskonzepte sind mindestens für die öffentlichen Räume passé. Typisch für das enge Amsterdam zieht sich das Hotel durch insgesamt fünf Gebäude, drei davon aus Zeiten der Renaissance. Das Refurbishment lässt in seinem sehr sachlichen, leicht unterkühlten Style Assoziationen an die 50er-Jahre aufkommen. Auch die Zimmer haben zahlreiche Stilelemente der 50er-Jahre, wie kleine Anrichten, oder Tischen mit Marmorplatten und runden Lampenelementen.

Beispiel Hyatt Regency

Luxus wird heute auch durch Fläche definiert, was hier schon beim Betreten auffällt. Der beeindruckende Eingangsbereich ist mit einer kompletten Pflanzenwand und Blumen aus schwebenden Kübeln gestaltet. Das Interior-Design im gesamten Hotel ist inspiriert vom benachbarten Botanischen Garten, den umliegenden Boulevards und dem Königlichen Zoo und nimmt damit den Trend zum Indoor Gardening auf. Sehr hohe Räume, Echtholz-Parkett in Fischgräte, ausgefallene Lounge-Elemente wie ein terassierter Lounge-Bereich mit Kochblock ergänzen das Angebot für die Gäste. Die Zimmer sind klassisch und hochwertig und bieten einen guten, aber seltenen Service: Im Schrank stehen Bügelbrett und Bügeleisen.

Beispiel Motel One 

Hier wurden besonders die öffentlichen Bereiche im Erdgeschoss aufgewertet, mit Elementen wie den grünen Samtsofas, den extravaganten Lampenschirmen oder von lokalen Künstlern gefertigten Barhockern kommt es den Boutique-Hotel-Nachbarn immer näher. Das Thema hier: Upcycling, inspiriert vom bekannten Flohmarkt am namensgebenden Waterlooplein-Platz.

Beispiel Moxy & Residence Inn 

Die beiden zur Marriott-Gruppe gehörenden Häuser teilen sich ein futuristisches Hochhaus am Amsterdamer Holzhafen, das eine besonders interessante Architektur mit der geschickten Nutzung von Flächen und Ressourcen verbindet. Das Moxy nutzt das Erdgeschoss für seine öffentlichen Flächen, während das Residence Inn seine Lobby samt Panoramablick im obersten Geschoss eingerichtet hat. Kongressräume, Pool und Fitnessclub werden von beiden Marken genutzt und auch von den grosszügigen Fensterflächen in den Zimmern profitieren alle Gäste… Der Trend zum Grünen lässt sich übrigens auch hier an den üppig bepflanzten hängenden Gärten ablesen.

Beispiel QO 

Schon die Rooftop-Bar ist ein absoluter Hingucker und der Blick aufs Dach zeigt gleich die Richtung des Hauses an: Beim Urban Gardening wurden Tomaten gepflanzt und Fische schwimmen in grossen Becken. Viel Grün findet sich auch innerhalb des Hauses, das unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit sicherlich zu den besten in Europa gehört und entsprechend mit LEED Platinum zertifiziert wurde. Es gibt im ganzen Haus Kühldecken und es wird mit Betonkernaktivierung gearbeitet. Das Brauchwasser wird als Grauwasser wiedergewonnen und für die Toilettenspülungen eingesetzt. Die Fassade besteht aus einzelnen beweglichen Paneelen, die die Raumtemperatur durch automatisches Öffnen und Schließen bei Abwesenheit des Gastes halten – bodentiefe Fenster sorgen für ein eindrucksvolles Raumerlebnis. Das Hotel ist zudem mit dem Award „Hotelimmobilie des Jahres 2018“ ausgezeichnet worden.

Quelle: Gekürzter Gastbeitrag von Reiner Nittka, CEO des Hotelentwicklers GBI. Erstveröffentlichung: AHGZ online.

Was steckt hinter der Hotel-Immobilie des Jahres?

Die Jury des Hotelforums München musste viele spannende Hotel-Konzepte für den Award „Hotel-Immobilie des Jahres“ beurteilen. Die Auszeichnung ging an das QO Hotel Amsterdam. Es hat die Jury mit seiner konsequent nachhaltigen Konzeption bei gleichzeitig hohem Qualitätsanspruch überzeugt. „Das Gebäude ist sozusagen ein ‚lebendiger‘ Organismus, der sich wie ein Chamäleon verhält und in den Bereichen CO2-, Wasser-, Energie- und Abfallwirtschaft höchsten Kriterien genügt“, so Andreas Martin, Geschäftsführer der Hotelforum Management GmbH. 

Das Hotel verfügt über eine innovative Fassadenkonstruktion mit insgesamt 819 beweglichen Aluminiumplatten, die ausserhalb der Fenster angebracht sind und für eine zusätzliche Isolierung sowie Sonnenenergiegewinnung sorgen. Auf diesem Weg wird der Energieverbrauch sowohl für die Kühlung als auch für die Beheizung, im Vergleich zu herkömmlichen Klimasystemen, mehr als halbiert. Die Fassade ist zudem mit einem integrierten Building-Management-System verbunden, dadurch können die Energieverbrauchswerte des Gebäudes erfasst und ausgewertet werden. In der 22. Etage des QO Amsterdam befindet sich ein Gewächshaus, das Teil des hauseigenen Ökosystems ist und in dem Pflanzen sowie Gemüse für die Küche des Hotels angebaut werden. In allen Räumlichkeiten wurden natürliche oder auch lokale Materialien verarbeitet. 

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