Eine aktuelle Studie von Amadeus zeigt: Künstliche Intelligenz ist im Reisealltag angekommen. Immer mehr Reisende nutzen generative KI für Planung und Management ihrer Trips – und viele sind bereit, für digitale Reiseassistenten sogar extra zu zahlen. Doch die Erwartungen an Präzision und echte Personalisierung stellt die Hospitality-Branche vor neue Herausforderungen.
Die Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz in der Reisebranche wächst rasant. Laut einer neuen Umfrage von Amadeus unter 9.500 internationalen Reisenden ist die Nutzung von generativer KI im Reise- und Urlaubsmanagement innerhalb eines Jahres um 64 Prozent gestiegen. Reisende schätzen vor allem die Zeitersparnis (42%), die Möglichkeit zu personalisierten Empfehlungen (37%) sowie die Chance, neue Reiseziele zu entdecken (36%).
Bemerkenswert ist die Zahlungsbereitschaft: 64 Prozent der Befragten gaben an, für einen KI-gestützten Reiseassistenten zu zahlen. 17 Prozent wären sogar bereit, bis zu fünf Prozent des gesamten Reisewerts für zusätzliche Services und höhere Qualität zu investieren. Damit wird deutlich, dass die Nachfrage nach technologischen Innovationen nicht nur vorhanden ist, sondern auch ein klares Marktpotenzial bietet.
Allerdings zeigt die Studie auch deutliche Schwachpunkte. Ein Viertel der Befragten bemängelte ungenaue oder veraltete Informationen, ein weiteres Viertel fühlte sich durch die Ergebnisse nicht ausreichend in den persönlichen Vorlieben berücksichtigt. Gerade die Diskrepanz zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Leistungsfähigkeit von KI-Systemen stellt die Reise- und Hotelbranche vor große Aufgaben.
Die Implikationen für die Hospitality-Industrie sind klar: Reisende erwarten heute eine Hyper-Personalisierung sowie Informationen in Echtzeit. Hotels, Airlines und Reiseanbieter müssen enger zusammenarbeiten und technologisch aufrüsten, um diese Ansprüche zu erfüllen. Nur wer es schafft, KI-Lösungen intelligent mit menschlicher Expertise zu verbinden, wird in Zukunft die Loyalität und Begeisterung seiner Gäste gewinnen können.
Hier die Original-Studie (Umfrage) von Amadeus PDF

Hotel Inside Background: Wie KI im Alltag der Reisenden ankommt
Studien aus dem Jahr 2025 belegen: Künstliche Intelligenz wird für viele Reisende bereits zum unverzichtbaren Begleiter – sei es bei der Planung, bei der Auswahl von Hotels oder beim Suchen nach Erlebnissen am Zielort. Doch während das Interesse wächst und viele bereit sind, KI-gestützte Dienste einzusetzen, bleibt Vertrauen ein zentraler Knackpunkt.
In den letzten Jahren hat sich KI im Bereich Reisen von einer Zukunftsidee zu einem oft genutzten Werkzeug entwickelt. Eine Umfrage von Accenture unter 18.000 Konsumenten in 14 Ländern zeigt, dass inzwischen rund 80% der Reisenden generative KI-Tools nutzen – sei es zur Inspiration, Informationssuche oder als Teil der Reiseplanung.
Laut einem neuen Report von Statista und Travala haben etwa 40% der Reisenden weltweit bereits KI-basierte Tools verwendet, um eine Reise zu planen. Diese Zahl steigt kontinuierlich, denn eine Mehrheit der Befragten zeigt sich offen dafür, solche Hilfsmittel künftig noch stärker einzusetzen.
Ein weiteres Forschungsfeld, das zunehmend Bedeutung gewinnt, ist der Einsatz von KI im Hotelmanagement. Eine aktuelle Fallstudie aus China beleuchtet, wie Hotels intelligente Kundenservice-Systeme, Chatbots und Empfehlungssysteme nutzen, um Servicequalität und Effizienz zu steigern. Dabei zeigen sich positive Effekte bei der Zufriedenheit der Gäste – zugleich aber Herausforderungen etwa bei Datenschutz, technologischer Anpassung und dem Ausbalancieren von Automatisierung und menschlicher Komponente.
Auch Booking.com hat mit seinem Global AI Sentiment Report Daten gesammelt, die ein nuanciertes Bild liefern: 91% der Befragten weltweit sind begeistert von KI, 79% sind mit der Technologie vertraut, und 89% möchten KI zukünftig in ihre Reiseplanung einbeziehen. Dennoch gibt es Zurückhaltung: Nur wenige sind damit einverstanden, dass KI allein Entscheidungen trifft – vollständiges Vertrauen ist noch nicht erreicht.
Eine aktuelle Studie von Phocuswright zeigt ebenfalls, dass bereits ein signifikanter Teil der Reisenden Interesse daran hat, Reisen über GenAI‑Plattformen zu buchen oder zumindest von Assistenten unterstützen zu lassen. Vertrauen in die Antworten von GenAI, insbesondere in Bezug auf Genauigkeit, ist aber ein häufiger Kritikpunkt.
Aus Sicht der Touristen sind dabei drei Vorteile besonders wichtig:
- der schnellere Zugang zu Informationen, die Vereinfachung der Buchungsprozesse und ein spürbarer Zeitgewinn.
Auf der anderen Seite stehen Bedenken zu Datensicherheit, dem Schutz persönlicher Informationen und die Angst vor zu großer Abhängigkeit von Technologie.
FAZIT:
Die vorhandenen Studien lassen erkennen: KI wird nicht mehr gefragt, sie wird erwartet. Hotels, Buchungsplattformen und Anbieter im Tourismus müssen sich darauf einstellen, nicht nur KI-Technologien zu implementieren, sondern sie so zu gestalten, dass sie Vertrauen schaffen – durch Transparenz, Datenethik und durch Kombination von menschlicher und maschineller Kompetenz.
Wer künftig erfolgreich sein will, sollte KI nicht lediglich als Tool betrachten, sondern als integralen Teil des Kundenerlebnisses – etwa durch personalisierte Empfehlungen, durch Chatbots/Assistenten, die verlässlich sind, sowie durch hybride Beratung, bei der menschliche Entscheidungsspielräume erhalten bleiben. Gleichzeitig kann der Weg zur vollständigen Automatisierung (z. B. automatische Buchungen durch KI ohne menschliches Zutun) auf erheblichen Widerstand stoßen, solange Vertrauen und Kontrolle nicht ausreichend gewahrt sind.
